Simon på tur – Simon auf Reisen

Als Kind der 80er Jahre wandere ich durch die Welt und habe die ersten Abenteuer am Rande des Sauerlandes im heimischen Iserlohn erlebt, als wir als Kinder durch die Gärten der Nachbarn streiften und dort erste kleine und große Abenteuer erlebten. Als gebürtiger Dortmunder liegt mir der Ruhrpott sehr am Herzen, gerade der Humor und die direkte Art der Leute die nie um einen Spruch verlegen sind prägen mich bis heute. Meine fußballerische Sozialisierung hat mich später Samstag für Samstag ins Westfalenstadion geführt, wo ich mit der Borussia viele emotionale, langweilige auch überragend ausgelassene Stunden verbracht habe.

Seit einiger Zeit nehmen Fernweh und Wanderlust mehr und mehr Raum in meinem Leben ein. So richtig angefangen hat die Leidenschaft fürs Draußensein wohl 1999 mit einer sechswöchigen Fahrradtour durch Dänemark, Schweden und Norwegen zusammen mit einem Schulfreund. Nachdem ich vorher schon unzählige Male mit meiner Familie im Norden Urlaub gemacht hatte war dies nun meine erste große Fahrt, auf der ich meinen Abenteuer-Freischwimmer machen durfte.

Es folgten Ausbildung in Bremen und Arbeit in Dortmund, draußen unterwegs zu sein verschwand in den Hintergrund, der Schreibtisch nahm viel Platz ein. Nach dieser längeren Pause ging es dann 2008 aus einer Bierlaune heraus auf Heimatexpedition immer dem Rothaarsteig folgend, der Anfang zum Einstieg ins Fernwandern war gemacht.

Wieder auf den Geschmack gekommen machte ich mich nach und nach auf erst die Heimat, dann die grüne Insel Irland, die schottischen Highlands und irgendwann auch Skandinavien wandernd zu erkunden. Und schnell war klar, dass Skandinavien und besonders Norwegen einen besonders großen Platz in meinem Fernwehherz gefunden haben. Nordlandvirus positiv – unheilbar!

Nicht länger nur darüber reden

Vor einiger Zeit entschied ich mich dann, dem Arbeitsalltag den Rücken zu kehren und zu einem Abenteuer der besonderen Art aufzubrechen. Ich wollte einmal eine große Reise machen, die ewigen Konjunktive streichen und Norwegen der Länge nach zu Fuß durchqueren: Vom südlichsten Punkt am Kap Lindesnes bis hinauf zum Nordkap.

Hört sich einfacher an, als es dann tatsächlich war. Die Vorbereitungen auf dieses Abenteuer und letztendlich der Schritt zu kündigen waren schwer, haben sich aber im Nachhinein für mich als die beste Entscheidung überhaupt herausgestellt.

Im Jahr 2013 ging es endgültig los und nach 140 Tagen hatte ich es tatsächlich zu Fuß bis zum Nordkapp geschafft! Es war einfach unglaublich, eine unfassbar anstrengende aber auch unfassbar schöne Zeit in den Weiten des norwegischen Fjells lag hinter mir.

Diese Reise hat viele Dinge auf den Kopf gestellt, mein ganzes Leben verändert. Ich kam zurück und bin dennoch seitdem unterwegs. Ich stürzte mich in das Abenteuer ein Buch über meine Reise zu schreiben und in Vorträgen darüber zu berichten, was mir bis heute große Freude macht und sich als unglaublich bereichernd herausgestellt hat.

Konjunktive streichen und Träume leben

Es folgten zahlreiche kürze Touren in Norwegen bis ich 2018 erneut alles hinter mir lies, meinen Job und meine Wohnung kündigte und ich zusammen mit meiner Freundin Anni erneut loszog ins Abenteuer. Diesmal machten wir uns zu zweit daran, Norwegen zu Fuß der Länge nach zu durchqueren. Wir wurden abermals mit einer Reise belohnt, die schwer in Worten zu beschreiben ist. Erneut hatte es sich so sehr gelohnt, die Konjunktive des Alltags hinter sich zu lassen!

Zusammen haben wir nach unserer langen Tour in Dresden erstmal einen Ort zum Wohnen und Arbeiten gefunden. Von hier aus sind wir bald fünf Jahre lang immer wieder gemeinsam aufgebrochen ins Abenteuer. 

Das größte Abenteuer aber haben wir vor kurzem begonnen, denn mittlerweile leben und arbeiten wir in Fagernes, mitten im Herzen von Valdres in Norwegen mit einigen der Highlights der norwegischen Bergwelt direkt vor der Haustür!