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Juni 2013

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Sitze gerade in Breistølen in der Stube, frisch geduscht und mit Kaffee! Eigentlich schön, eigentlich.

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Aber nichts ist schön. Der Zorn über meine eigene Doofheit ist noch lange, lange nicht verraucht.

Aber der Reihe nach. Erst zu dem was ich eigentlich schreiben wollte.

Gestern war einfach perfekt. Der tollste Tourtag bisher. Es fing an mit dem Aufenthalt in der Iungdalshytta. Habe im Schlafsaal genächtigt und das tolle Essen dort genossen. Die Hytte hatte zwar noch nicht auf, aber ich konnte mit den freiwilligen Helfern vom DNT, die die Hütte bereit für die Saison machen, zusammen essen. Und es war einfach sau lecker!

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Das Frühstück war ebenfalls spitze. Dann bei Wetter, bei dem man die Berge ringsherum auch sehen kann, los. Super Bedingungen, zwar ziemlich frisch und windig, aber manchmal halt auch kurz mit Sonne. Über viele große Schneefelder und viele ziemlich breite Bäche ohne Probleme hoch bis auf 1700m. Einfach ein perfekter Wandertag!

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Über riesige Altschneefelder dann etwas runter auf 1600m zur Bjørdalsbu-Hütte. Der See noch voller Eis und die Hütte richtig toll. Dazu noch ne Dose Ananas und ne Cola. Die stand abends einfach bei mir im Zimmer, ein nettes Geschenk von Mitwanderern in anderer Richtung, Vater und Sohn Karlsen. Das kommt davon, wenn man den ganzen Abend über Essen auf Tour redet 🙂

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So, und nun zu heute und dem wohl blödesten NPL Wanderer aller Zeiten. Ich könnte k****n!  Heute peim Packen fehlt ein ziemlich wichtiger Ausrüstungsgegenstand: DAS ZELT!

Ich habe keine Ahnung wann, wie oder wo, es ist einfach weg und ich sah heute ziemlich alt aus. Es muss sich gestern irgendwann unterwegs aus den vier! Gurten außen am Rucksack gelöst haben und ich Depp habe es bis heute Morgen nicht gemerkt! Bin noch heute Morgen ein Stück zurück gelaufen, es ist weg. Nun hängt ein Aushang in der Hütte und die Hütten drumherum wissen auch Bescheid. Wer es findet, würde mich freuen, es wieder zu sehen.

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Bin dann abgestiegen hierhin, bei schönen 0° und tollem Schneetreiben. Habe ziemlich viel Zeit heute damit verbracht, mich über mich selber zu ärgern, viele unflätige Worte zu murmeln und nachzudenken, ob ich nicht besser hätte zurück gehen sollen, mehr suchen sollen, wo es ist, ob die Tour jetzt zu Ende ist, wie auch immer, ich hab alles durch. Eine ziemlich teure Doofheit.

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Zum Glück hatte die Hütte hier HEUTE ihren ersten Saisontag und offen, sonst wäre ich ziemlich am Ar*** gewesen. Nach Ankunft hier hat mir die Wirtin hier sofort geholfen, herum zu telefonieren, tausend Dank. Tatsächlich scheint der sport1 Laden in Øvre Årdal das Zelt zu haben. Also morgen weiter gen Tyin und dann am Montag irgendwie dorthin und ein neues Zelt besorgen. Wer also am Montag in Tyin einen Typ mit rotem Bart an der Straße stehen sieht, ich würde gern nach Årdal. Drückt mir die Daumen!

Ich hoffe, irgendwann wird der Tag heute mal eine lustige Anekdote am Rande der Tour sein, ich hoffe es wirklich sehr. Denn ansonsten läuft es echt wie geschmiert 😉

P.S.: Bitte keine Ratschläge, kein Mitleid, kein gar nichts, es ist meine eigene blöde Doofheit!

So, endlich mal wieder ein Ruhetag. Sitze in Geilo in der Buecherei und kann einen PC benutzen. Viel ist seit Hovden passiert und viel Strecke hab ich hinter mir. Die Tage von Haukeli nach Rjukan ueber die Strasse waren ziemlich anstrengend. Neue Schuhe und von morgens bis abends nur Asphalt unter den Fuessen. Aber dafuer gab es genug Nachschub an Essen und Trinken, Tageshøchstwert an Cola: 2,5l auf gut 40km nach Skinnarbu. Preis von 24NOK fuer 1,5l im Spar bis zu 40NOK fuer 0,5l im Hotel von Skinnarbu. Man gønnt sich ja sonst nichts 🙂

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In Rauland habe ich noch etwas Ballast nach Hause geschickt, Gamaschen, Karten, Angelzeug. Etwas Gewicht zu sparen schadet ja nie.

In Rjukan dann war das Fjell wieder erreicht, die Nacht im Hostel mit der Kaffee- und Brotversorgung echt erholsam. Der Aufstieg ins Fjell ohne Seilbahn war etwas nervig, aber nach gut 90 Minuten waren die fast 500 Høhenmeter und 21 Serpentinen dann auch erledigt. Dafuer wurde es dann auch nur ein kurzer Tag bis zur Helberghytta.

Ueber die Vidda war es sehr kurzweilig. Die Wege gut, die Huetten noch alle leer. Nur in Kalhovd war ich der Erøffnungsgast zum Fruehstueck. Ansonsten nichts los, nur einen Menschen getroffen. Die eine fehlende Sommerbruecke von Mårbu aus war auch kein Problem, aber ich hab von anderen hier in Geilo die weiter im Westen der Vidda unterwegs waren, ganz anderes gehørt. Definitiv zu  frueh im Jahr fuer eine entspannte Tour. In Heinseter habe ich erst nach der Pause beim Losgehen gemerkt, dass sie den Raum mit den Biervorraeten nicht abgeschlossen hatten, nicht auszudenken was passiert wære, wenn ich das eher gesehen hætte 😉 Aber ich wollte ja eh noch bis Tuva laufen…

Gestern dann nach Geilo, gegen 15:00 Uhr war ich im Vandrarhjem. Vorher noch kurz eingekauft und nachgesehen, ob es hier Pepe`s Pizza gibt. Gibt es. Da werde ich mich gleich mal mit zwei anderen Fjellwanderern aus Deutschland an das all-you-can-eat Buffet begeben. Die Beiden waren weiter westlich in der Vidda unterwegs, mit echt viel Gepaeck und ohne Sommerbruecken. Chapeau!

Ach ja, ich glaube ich brauche neue Aufnaeher fuer meinen Rucksack: Coca-Cola und Eldorado Dosen-Annanas – ich sag nur: En smak av verden!

 

So macht das Spaß: Sonnenschein, gute Wege und beim Planen Polarbrød mit Brunost, Kaffee und im Kühlschrank eine Cola.

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Gestern den Weg an der Krossoban in Rjukan hochgelaufen, in 90 Minuten waren die knapp 500HM erledigt. Bahnfahren gilt halt nicht 😉 Dann weiter zur Helberghytta.

Der Namensgeber, Claus Helberg, hat viel erlebt und ist ein  beeindruckender Mann, Stichwort “Schweres Wasser“ und viele Verdienste rund um den DNT.

Heute nach Kalhovd und morgen dann gen Mårbu. Es geht nordwärts. Mal sehen, wie es weiter geht, vermutlich über Rauhellern weiter nach Norden. Ob es mich über Geilo führt, mal sehen.

So, nach über zehn Meilen auf der Straße, gestern allein vier Meilen, sitze ich jetzt in Rjukan vor dem Gjestegård und die Leute sind wieder unfassbar nett zu mir! Vielen Dank für die leckeren Brote und den Kaffee hier im Hostel!

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Morgen geht es wieder in die Berge gen Geilo – ich freu mich drauf!

Tada, das erste Paket ist da! Tausend Dank, Julia! Hat alles super geklappt. Um neun los, die 25km nach Haukeli gelaufen, pünktlich um halb drei da, kurz ne Cola im Joker geschnappt und dann ungeplant den Haukeli-Ekspress um viertel vor drei bekommen 😉

Jetzt in Haukeliseter hab ich mein erstes Paket bekommen. Wie Weihnachten und sogar mit Post aus dem Dovre-Fjell!

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Werd jetzt mal ein wenig um- und aussortieren, ein paar Karten und Dinge brauche ich jetzt nicht mehr!

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Vor allem auf die neuen Schuhe bin ich gespannt, das alte Paar fällt bald auseinander.

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Ach ja, Glück im Unglück, hier ist das ganze WE Haukeliseterfestivalen mit Musik usw.

Die Entscheidung nicht durch die Berge hierher zu gehen war 100%ig richtig, hier herum liegt noch mächtig viel Schnee!

Morgen dann ab Haukeli gen Rjukan!

Tja, was soll ich sagen, habe es Richtung Sloaros über die Berge probiert, aber auf 1100m haben mir die Schneefelder gezeigt, das mit dem Kopf durch die Wand nichts geht. Zumindest nichts, das ich kalkulieren kann oder riskieren möchte.

Von daher, Planänderung, Straße nach Haukeligrend laufen, Bus oder Trampen nach Haukeliseter und zurück und dann ab Richtung Rjukan. War ein Versuch wert 😉

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Sodele, sitze in der Turist-Info von Hovden und geniesse einen Ruhetag bei schønem Landregen. Ich darf hier den PC benutzen und ein paar Bilder hochladen. Zum ersten Mal gibt es also mehr Bilder. Den Fuessen geht es wieder gut und ich hab keinerlei Zipperlein. Die zurueckliegenden Tage hatten von allem etwas, aber vor allem Schlamm, Matsch und Sumpf. Teilweise waren die Wege Baeche. Und das bei teilweise schønstem Sommerwetter. Es war gut anstrengend und manchmal hab ich mich echt am Kopf gekratzt, was das eigentlich soll?

Ich hatte am ersten Tag einen Hungerast vom allerfeinsten, hab den Weg verloren, war bei Gewitter am høchsten Punkt des zweiten Tages, habe einen super Sonnenbrand und meinen Schuhe sind total durch. Aber das ist wie immer schnell vergessen, wenn man Abends im Zelt liegt oder auf der Huette sitzt. Da muss man durch und es nehmen wie es kommt, es zaehlt halt immer nur der Moment.

Und wie immer gab es tolle Erfahrungen, z.B. wie einfach es ist, mal eben nach Valle 20km zum Einkaufen hin- und zurueck zu Trampen. Oder mit Pål aus Oslo auf der Huette Popcorn zu machen und sich den ganzen Tag total entspannt ueber alles Møgliche zu unterhalten.

In den letzten Tage, sind auch noch vermehrt Schneefelder dazu gekommen, bin sehr gespannt wie es weiter geht. Ab morgen soll das Wetter wieder besser werden, ich freu mich drauf nach Haukeliseter zu kommen, da wartet dann hoffentlich das erste Paket auf mich!

Nachdem die Blasen fast weg sind, ging es gestern weiter. Zuerst 6km die Straße hoch, mittendrin ein Schauer und ich bin naß bis auf die Unterhose!
Erstmal ne Stunde bei einer Hütte unterstellen und abwarten. In Regenhose dann weiter. Natürlich kommt die Sonne wieder raus.
Plötzlich hält ein Jeep und der Fahrer reicht mir ein Bier! Für dich, bin sonst auch Wanderer! Super coole Aktion!

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Weiter dann die Straße entlang bis Vegusdal und beim Bauern in der Hütte gepennt.

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Heute dann bis Dølemo. Die Sonne brennt und immer schön durch Bilderbuchlandschaft.

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Jetzt zelte ich hier in Dølemo auf dem Sportplatz. Dusche, Kaffee und Kuchen inklu.

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Morgen geht es weiter nach Skarvassbu, mal sehen wie das wird. In Hovden will ich dann entscheiden, wie es weiter geht.

Hilsen Simon