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April 2015

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LiebsterAwardVon Jolly & Luke wurde ich zum Liebster Award nominiert. Bei dieser Nominierung bekommt man von einem anderen Blogger 11 Fragen gestellt, die man dann beantwortet und wiederum andere Blogs nominiert.

Eine feine Sache, denn so lernt man wunderbare und einem mitunter noch unbekannte Blogs kennen.

Gerne beantworte ich die mir gestellten Fragen und freue mich schon auf die Antworten von den drei Blogs, die ich nominiere 😉

Hier nun also die Fragen, die mir Jolly & Luke gestellt haben:

1. Was ist dein Lieblingsrezept?

Als Norwegen Fan mag ich natürlich auch die Küche dort gerne. Fisch mag ich besonders, da steht ein simples, aber überaus leckeres Rezept zum Beizen von Lachs bei mir ganz weit oben:

Zutaten für den Lachs (für 6-8 Personen):

1 frische Hälfte (ca. 1-1, 5 kg, mit Haut) Lachs

60 g Salz

80 g Zucker

3 Bund Dill

1 EL Schwarzer Pfeffer

1 Bio – Orange

Zutaten für die Honig-Senf-Soße:

2 EL Honig

2 EL süßer, brauner Senf

1 TL Dijon-Senf

½ Bund Dill

Einfach das Lachsfilet von den Gräten befreien und dann mit der Hautseite nach unten in eine passende Schale legen. Den Pfeffer am besten im Mörser zerstoßen und mit dem Salz sowie dem Zucker gut vermischen und auf der Oberseite des Filets verteilen. Anschließend den Dill hacken und zusammen mit dem Abrieb der Orange das gewürzte Filet damit belegen.

Dann den Lachs mit einer Frischhaltefolie abdecken und alles gut beschweren. Dazu eignet sich beispielsweise ein Küchenbrett gut, dass die Lachshälfte komplett abdeckt. Auf das Brett dann einfach Gewichte wie Marmeladengläser oder Konservendosen stellen, so können durch den Druck die Gewürze optimal einziehen und den Lachs beizen. Den Lachs in der Schale mit den Gewichten beschwert für ungefähr 48 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Für die Soße einfach den Honig mit dem Senf vermischen und den fein geschnittenen Dill hinzufügen, fertig.

Vor dem Servieren des gebeizten Lachsfilets die Folie und die Schicht mit den Gewürzen, dem Dill und den Orangenscheiben entfernen. Den Lachs in dünne Scheiben aufschneiden und dazu die Soße reichen. Ein einfaches Rezept, aber sehr lecker!

2. Was ist bisher dein größtes Abenteuer?

Ich würde sagen, meinen Job zu kündigen um zu Fuß durch Norwegen zu laufen. Ohne vorher schon einen neue Arbeitsstelle in Aussicht zu haben, war dies mit Sicherheit ein ziemlich großes Abenteuer für mich. Aber der Schritt in die Ungewissheit hat sich auf jeden Fall gelohnt und quasi mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.

3. Was war deine interessanteste Begegnung auf Reisen?

Eine Begegnung herauszupicken ist ziemlich schwierig. Zu viele Tolle Menschen habe ich unterwegs schon getroffen. Eine ganz spezielle Begegnung auf meiner Norge på langs Wanderung 2013 war aber mit Sicherheit die mit Trond Strømdahl auf dem Weg ins Børgefjell. Durch dieses kurze Treffen wurde mir klar, was wirklich wichtig ist, wenn man draußen unterwegs ist, nämlich Spaß zu haben! Und das ohne Leistungsdruck, denn der Weg ist das eigentliche Ziel.

4. Welchen Blogartikel (von anderen Bloggern) hast du als letztes geteilt?

Nach der coolen Reisenacht auf Twitter #RN8 zum Thema „Norwegen“ gab es bei www.geh-mal-reisen.de eine klasse Zusammenfassung der Tipps, Tricks und Informationen die zu diesem Thema dabei auf Twitter gepostet wurden. Ein toller Artikel!

5. Was inspiriert dich?

Alles Mögliche! Ich versuche mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und alles aufzusaugen, was mich interessiert. Egal ob Bücher, Filme, Reiseberichte oder andere Blogs. Wenn mit etwas gefällt, versuche ich dann mehr darüber herauszufinden.

6. Welche Hobbys hast du neben dem Reisen und Bloggen?

Spontan fällt mir da direkt der Fußball ein. Ganz egal ob als Fan von Schwatzgelb im Stadion auf der Südtribüne, vor dem Fernseher oder Radio und manchmal auch selbst auf dem Bolzplatz, ich bin einfach ein ziemlich großer Fußballfan. Mein BVB Trikot ist immer mit im Rucksack 😉

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7. Welche Sprachen sprichst du?

Neben der Sprache meiner Heimat spreche ich ganz passabel Englisch und auch ein paar Brocken Norwegisch. Allerdings möchte ich das gerne ausbauen und hab mich dazu in der örtlichen Volkshochschule zu einem Kurs angemeldet. Jetzt heißt es fleißig lernen und dann am besten reichlich Praxis vor Ort in Norwegen sammeln.

8. Wie sieht deine Fotoausrüstung auf Reisen aus?

Auf Reisen habe ich zumeist meine NIKON D5100 DSLR dabei. Der Body ist kompakt und scheint überaus robust zu sein, immerhin hat die Kamera schon monatelange Touren bisher unbeschadet überstanden. Zudem mag ich es sehr, mit dem Smartphone Photos zu machen und diese dann bei Instagram zu teilen oder um sie für meinen Blog zu nutzen.

9. Was ist dein bestes Mittel gegen Fernweh?

Einfach rausgehen und etwas erleben! Na klar, auch Bücher oder tolle Filme und Dokumentationen können das Fernweh etwas lindern, aber im Grunde hilft es eigentlich nur, selbst wieder aufzubrechen. Ganz egal ob man eine Runde im Sauerland dreht und die tollen Aussichten genießt oder sich bei White-out durch den Schnee kämpft – es hilft nur selbst loszuziehen um etwas zu erleben!

laFernweh

10. Was gehört für dich zu einer guten Reisegeschichte dazu?

Neben der spanenden Natur und körperlichen Herausforderungen mag ich vor allem Begegnungen mit Leuten, die ich unterwegs treffe. Einfach irgendwo sitzen und bei einem Kaffee eine Runde quatschen. Es ist unglaublich, was die Leute teilweise für spannende Geschichten zu erzählen haben. Nicht von spektakulären Expeditionen, sondern die ganz normalen Dinge, die das Leben manchmal so schreibt. Das gehört für mich zu einer guten Reisegeschichte einfach dazu.

11. Was nervt dich auf Reisen?

Leerlauf und lange Bus- oder Zugfahrten können ganz schön nervig sein. Auch Wartezeiten im Nirgendwo gehen mir gelegentlich ganz schön auf den Keks. Wenn man fünf Stunden in der verlassenen Wartehalle herumhängt, kann das bei mir schnell zu Frust führen.

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Die Liebster Award Regeln:
Bedanke dich bei dem Blogger, der dich nominiert hat und verlinke seinen Blog in deinem Beitrag.
Zeige in deinem Artikel, dass du am “Liebster Award” teilnimmst und erwähne die Regeln.
Beantworte die dir gestellten Fragen.
Denke dir selbst 11 Fragen aus.
Informiere die von dir nominierten Blogger darüber, dass du sie nominiert hast und bitte sie, deine Fragen zu beantworten.

Um den „Liebster Award“ weiter fortzusetzen und euch spannende neue Blogs zu zeigen, möchte ich gerne Franzi von Coconut Sports sowie Olaf von Way-Up-North und Geertje von der Nordicfamily nominieren. Ich freue mich schon auf die Antworten!

Meine 11 Fragen lauten…

01. Was begeistert dich am meisten daran, auf Reisen zu sein?
02. Wie wirkt sich bei dir das Fernweh auf den Alltag aus?
03. Planst du deine Reisen vorher akribisch oder lässt du dich eher treiben?
04. Was gab den Ausschlag, über deine Reisen einen Blog zu führen?
05. Was war dein schrägstes Übernachtungserlebnis auf Reisen?
06. Schaust du gerne über den Tellerrand hinaus oder bist du festgelegt auf eine Art des Reisens?
07. Hast du eine Reise auch schon einmal abgebrochen?
08. Was ist dein ständiger Begleiter auf Reisen?
09. Was vermisst du auf langen Reisen besonders?
10. Welches ist das am meisten unterschätzte Reiseziel?
11. Und was kannst du direkt bei dir vor der Haustür als Ziel empfehlen?

wpid-img_20150402_204121.jpgWer im Internet auf der Suche nach Informationen, Test- oder Reiseberichten rund um das Thema Outdoor ist, der wird unweigerlich ganz schnell bei www.outdoorseiten.net landen. Das größte deutschsprachige Outdoor-Forum bietet unglaublich viel Know-How zu allen möglichen Themen in diesem Bereich. Vom blutigen Anfänger über Expeditions-Profis bis hin zu Herstellern tummeln sich dort alle, die gerne draußen unterwegs sind.

Das Forum ist werbefrei und wird vom Verein outdoorseiten.net e.V. betrieben. Wer mag, der trifft sich gerne auch offline zu gemeinsamen Treffen, Wanderungen oder Stammtischen. Man muss aber kein Mitglied sein oder sich registrieren, um vom geballten Wissen dort zu profitieren.

Ich habe unglaublich viel in diesem Forum gelernt und klasse Leute getroffen, die mir zu guten Freunden geworden sind. Auch der Ursprung meiner Norge på langs Wanderungen ist hier zu finden, schließlich habe ich erst auf einem der Stammtische von dieser Art der Wanderung erfahren. Sehr gerne unterstütze ich daher den Verein mit einer Fördermitgliedschaft. So kann das Forum weiterhin unabhängig bleiben und allen Interessierten eine informative Plattform zum Austausch bieten.

Seit einiger Zeit gibt es vom Verein für die Mitglieder ein eigenes Heft, das ungefähr einmal im Jahr erscheint und interessante Berichte und Gedanken präsentiert. Es ist mit unglaublich viel Herzblut und Leidenschaft gestaltet, und kann es mühelos mit jedem Outdoor-Magazin aufnehmen.

Schon vor geraumer Zeit wurde ich gefragt, ob nicht die Freunde bzw. User vom Ruhrpottstammtisch mir einige Fragen zu meiner Wanderung 2013 stellen dürfen. Sehr gerne habe ich zugesagt, schließlich sind diese Leute nicht nur Freunde, sondern selbst krasse Abenteurer und Fernwanderer. Zum Beispiel hat Scar 2013 den Pacific Crest Trail als „Burrito Grande“ gefinished oder ist Sarekmaniac im Winter alleine mit Ski und Pulka von Oslo zur Barentsee gelaufen.

Zwimon hat lange geträumt und geplant, bis er im Mai 2013 den Rucksack gepackt und sich aufgemacht hat, um einen ganzen langen Sommer lang unterwegs zu sein, so weit die Füße tragen.

Der ods-Ruhrpottstammtisch hat Zwimon vor seinem Aufbruch gebührend verabschiedet und ihn nach seiner Rückkehr natürlich ausgiebig befragt.

Hier also die Fragen der User Scar, Sarekmaniac, Sabine38, Stephan Kiste, Goettergatte, Stephan Kiste und TLow die ich sehr gerne beantwortet habe.

Scar: Hattest du bestimmten einen Grund, diesen Weg zu gehen oder hat sich einer herauskristallisiert?

Einen bestimmten Grund für die Routenwahl gab es nicht. Bedingt durch die Jahreszeiten, insbesondere die Schneeschmelze zu Beginn der Tour, ergab sich schnell eine logische Route. Auch Einkaufsmöglichkeiten und Orte, zu denen ich eventuell ein Versorgungspaket würde senden können, flossen bei der Routenwahl ein. Zu guter Letzt wollte ich noch einige Abschnitte laufen, die ich bisher noch nicht bei vorherigen Touren gelaufen hatte.

Sarekmaniac: Wie viele Tage warst du unterwegs? Und wie viele Kilometer hast Du zurückgelegt?

Die eigentliche Wanderung hat 140 Tage gedauert, inklusiver der zahlreichen Ruhetage. Vorher war ich noch eine Woche mit meinen Eltern in Norwegen unterwegs. Auch um meine Versorgungspakete zu Julia zu bringen. Die Rückreise hat dann noch einmal per Schiff, Bahn, Schiff, Bahn insgesamt acht Tage gedauert.

Goettergatte: Ich bekam ja während deiner Tour die Spot Meldungen, ich hatte oft den Eindruck, deine Routenwahl sei nicht immer die Zielstrebigste, was waren dafür die Gründe?

Es ist manchmal während der Tour etwas frustrierend gewesen. Man will zum nördlichsten Punkt der Tour laufen, aber der Kompass zeigt zumindest bis zur Hälfte der Tour meist nach Nord-Ost oder gar nach Osten. Zudem war es gerade am Ende so, dass ich mir auch einfach Zeit gelassen habe und auch mal langsamer unterwegs war. Oder einfach den ein oder anderen Ruhetag extra eingeschoben habe. Ich wollte einfach nicht, dass es zu Ende geht. Zum Glück habe ich ein Jahr für die Tour erwischt, in dem ich persönlich viel Glück mit dem Wetter hatte. Bei anderen NPLern lief es da echt nicht so gut.

Sarekmaniac: Wie war das mit dem Zelt?

Was war mit welchem Zelt? Ich weiß gar nicht, worauf du anspielst. Zwischendurch auf meiner Tour war ich das alte Zelt etwas leid, so dass ich darauf verzichtet habe, es weiter zu tragen.

Nein im Ernst. In Skarvheimen ist mir auf einer Etappe das Zelt, das Außen am Rucksack befestigt war, leider aus den Riemen gerutscht, ohne das ich das gemerkt habe. Erst am nächsten Tag, als ich von der Hütte aufbrechen wollte, fiel mir das Missgeschick auf. Eine großangelegte Suche hatte bei Schneesturm und vielen Flüssen und Altschneefeldern für mich keinen Sinn gemacht. So musste ich ohne Zelt weiter. Schimpfend wie ein Rohrspatz.

Mit viel Glück hatte die nächste Hütte ihren ersten Saisontag. Dank der Hilfe dort konnte ich in Øvre Årdal einen Sportladen ausfindig machen, der einen passenden Ersatz hatte. Ich bin dann drei Tage von Hütte zu Hütte gewandert und dann per Bus zum Sportladen gefahren. Dort habe ich mir das Ersatz-Zelt neu gekauft. Ein vier Jahre altes Modell zu einem obszön hohen Preis. Für Doofheit muss man manchmal halt bezahlen.

Sarekmaniac: Wie schwer war dein Rucksack?

Grundgewicht war irgendwo bei 16~17 Kilo inklusive dem Fotokram. Für meine Verhältnisse schon fast ultraleicht. Essen kam dann je nach Bedarf noch oben drauf.

Tlow: Warst du Unterwegs mal kurz davor aufzugeben? Wenn ja, wo, wann und wie knapp?

Nie, ganz und gar nicht! Ehrlich nicht. Es war zwar oft auch hart, ziemlich zäh und oft genug auch frustrierend, aber aufzugeben war nie eine Option, wirklich nie.

Stephan Kiste: Wie hat sich dieser Punkt angefühlt, an dem Du dachtest, da geht nix mehr?

Der Punkt war zum Glück nie da. Ich hatte am Anfang zwar auf der ersten Etappe in den Bergen einen Hungerast, aber man verschiebt den Punkt, an den man denkt, man müsste aufgeben doch stetig auf solch einer Tour. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich weiß, dass ich nicht so schnell aufgebe und mich zur Not auch echt richtig quälen kann.

Stephan Kiste: Wie hast Du Dich in der Situation trotzdem motivieren können?

Meine größte Motivation war in solchen Momenten, über die Alternative nachzudenken. Und die war im Büro auf der Arbeit zu sitzen und nicht das zu tun, worauf man wirklich Lust hat.

Scar: Hattest du dich auch mal über deine Grenzen hinaus bewegt, also dass Du dachtest: Das ist jetzt riskant, was ich mache?

Nicht direkt. Eher habe ich Rahmen meiner Fähigkeiten meine Grenzen verschoben.
Klar, oft genug gibt es Situationen, die schwierig sind, aber ich bin eigentlich ein viel zu großer Angsthase, als das ich mich unnötigerweise in Schwierigkeiten begeben würde.

Eher laufe ich zurück, drehe um oder gehe einen Umweg. Das einzige Mal, dass ich mich irgendwie verletzt habe, war nicht als ich Offroad irgendwo unterwegs war und mich über z.B. Blockwerk gekämpft habe, sondern als ich auf einen großen Stein geklettert bin um nach der nächsten Wegmarkierung Ausschau zu halten. Ich dachte noch, der ist aber ziemlich rutschig und ich sollte lieber nicht drauf klettern. Aber in dem Moment wo ich das dachte, bin ich auch schon ausgerutscht und habe mir den Ellenbogen und das Knie poliert.

Sabine 38: Was ist mit etwas zeitlichem Abstand das Highlight deiner Tour? Ist es das gleiche geblieben wie direkt danach?

Ja, absolut. Das Highlight war auf jeden Fall der Weg vom Reisadalen nach Alta. Vier Tage offroad ohne Papierkarte. Kurz vorher gab es einen Wintereinbruch und ich hab mir fast in die Hose gemacht vor diesem Abschnitt. Aber dort unterwegs zu sein war einfach nur der Hammer. Die Weite, die Einsamkeit, das Gefühl total raus zu sein. Dazu dann noch am Abend, bevor ich in Alta ankam, das erste Mal große Nordlichter zu sehen und das Gefühl zu haben, wenn ich das geschafft habe, gibt es kein großes Hindernis mehr. Das war mein absolutes Highlight. Gänsehaut pur!

Stephan Kiste: Und wie hat sich der Punkt angefühlt, bei dem Du genau wusstest, es gibt nichts anderes als das Ding zuende zu laufen, und wo war das?

Das Gefühl, es wirklich zu schaffen kam in Alta. Da waren es nur 250 km bis zum Ziel. Da hatte ich den wohl schwierigsten aber auch schönsten Abschnitt der Tour hinter mich gebracht und es war quasi kein wirkliches Hindernis mehr zu erwarten. Und so war es dann auch. Das Gefühl war aber komisch. Zum einen natürlich nach all der Zeit so kurz vor dem Ziel zu sein, aber mit dem Ziel kam auch das Ende der Reise immer näher. Sehr gemischte Gefühle.

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Goettergatte: Was hast Du gegessen, und wie hast Du deine Verpflegung organisiert?

Ich hab viel Outdoor – Fertiggerichte von Real Turmat gegessen. Dazu Müsli, Schokolade und Süßigkeiten ohne Ende. Die Verpflegung habe ich mir größtenteils von Julia, die in Norwegen lebt, zuschicken lassen. Alles was ich sonst so gebraucht habe, hab ich mir unterwegs im Supermarkt geholt. Hat super funktioniert. Es gibt mehr Supermärkte und Läden zwischen Lindesnes und dem Nordkap als man denkt. Man muss sie nur finden.

Scar: Wieviel Musik hast du gehört?

Schon oft. Da ich ja viel Zeit alleine verbracht habe, war der Ipod schon oft im Einsatz. Allerdings nie beim Wandern. Neben Musik habe ich auch ziemlich viele Hörbücher gehört.

Sarekmaniac: Wie bist Du überhaupt wieder nach Haus gekommen?

Die Rückreise war wenn man so will der Wanderung angemessen und einfach traumhaft schön. Von Honningsvåg aus ging es mit einem Schiff der Hurtigrute bis Bergen. Einfach perfekt. Dann ging es weiter mit dem Zug nach Oslo und von dort aus mit der Fähre nach Kiel. Abschließend dann mit der Bahn Heim. Nach der Traumtour war dies der traumhafte Abschluss der Reise. Man hätte sich das nicht besser wünschen können.

Goettergatte: Welche zwischenmenschlichen Begegnungen hattest Du auf Deiner Tour? Wie ticken die Menschen oben im Norden? Erzähl mal: Begegnungen, die unvergesslich bleiben? Oder auch welche, auf die Du hättest verzichten können?

Ach, ich hab so viele coole und total spannende Leute getroffen. Da einen herauszupicken, schwierig. Die Leute im Norden sind irgendwie schon oft sehr entspannt, total hilfsbereit und haben immer eine Idee, wie es weiter geht. Det ordner seg – das findet sich, sagen sie dann immer. Die nervigen Leute habe ich vergessen, wie zum Beispiel den Leuchtturmwärter in Lindesnes, der mir den Eintrag in das große NPL Buch verwehrt hat und mich eines großen Momentes vor dem Start beraubt hat. Aber Schwamm drüber.

Besonders in Erinnerung wird mir immer die Begegnung kurz vor dem Borgefjell mit Trond Strømdahl bleiben. Eine richtig coole Socke, bester Freund von Lars Monsen* und großer Abenteurer aus Norwegen. Er gab mir mit auf den Weg, die ganze Sache entspannt und locker zu sehen, Spaß zu haben und vor allem eine tolle Zeit zu haben. Daran hab ich mich oft erinnert wenn es mal nicht ganz so gut lief.
*Lars Monsen ist einer der ganz, ganz großen Abenteurer Norwegens

Sabine 38: Gibt es etwas, was du komplett anders machen würdest wenn du eine neue, ähnlich lange Tour planst? Also nicht nur à la ‚Da hätte ich etwas besser planen können‘?

Rein gar nichts. Nur Kleinigkeiten. Ich habe da über die vergangenen Touren so etwas wie einen eigenen Stil für mich entwickelt. Der ist zwar oft zu schwer was das Gepäck angeht und oft auch zu langsam und gemütlich, aber ich komme damit gut zurecht und fühle mich wohl. Von daher, ich würde alles genau so wieder machen.

Tlow: Und nun? Wendest du dich nach der Tour einem neuen Land zu? In Norwegen bleibt jetzt ja nur noch Kleinkram, oder?

Als nächstes werden wohl die Alpen und Berge mehr in den Fokus rücken. Da wird mich meine Freundin wohl sanft zu nötigen. Aus der Nummer komme ich so schnell nicht mehr raus.

Aber nach wie vor wird es mich immer wieder in den Norden und insbesondere Norwegen ziehen. Ich bin ja durch viele Gebiete nur durch gerannt. Ich würde gerne in vielen Gebieten mal länger unterwegs sein. Da gibt es noch mehr als genug zu tun. Ich weiß ja jetzt, wo es richtig schön ist. Und dann noch die Wintertouren, mit denen ich gerade erst angefangen habe und schon jetzt Suchtpotential ohne Ende bieten. Norwegen ist einfach zu toll!

Tlow: Bist du durch die Tour ein (noch) wertvollerer Mitarbeiter für deinen Arbeitgeber geworden? In Dortmund liegt ja sogar ein Zeitungsartikel über dich im Schaufenster. (Anm.: Mittlerweile habe ich den Job gewechselt)

Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Klar, der Zeitungsartikel liegt aus und in Dortmund haben viele Leute, natürlich auch viele Kunden, den Artikel gelesen. Das ist schon ein Art Aushängeschild für einen Outdoorladen. Aber wenn ich erzähle, dass ich mein Zelt verloren habe und nicht mal wirklich mit dem Kompass umgehen kann – ich weiß es wirklich nicht.

Sarekmaniac: Was meinst Du: Wirst Du den Langtour-Virus wieder los (willst Du das überhaupt)?

Nein und nein. Das Gefühl so lange unterwegs zu sein ist unbeschreiblich und nur schwer zu vermitteln. Und wer es je erlebt hat, wird den Virus garantiert nicht mehr los. Das garantiere ich!

Das Forum und das heft sind ungemein bunt, viele verschiedene Leute tummeln sich dort. So kommt nicht nur meine Tour im Heft zur Sprache, sondern zum Beispiel auch der User bemme, der am Transcontinental Race mit dem Fahrrad von London nach Istanbul teilgenommen hat.

Die weiteren spannenden Themen im Vereinsheft sind unter anderem:

  • Über das Wandern
  • Im Frühling – den Jakobsweg rückwärts / Mit Packpferd zu Fuß von den Pyrenäen nach Bayern
  • Touren im Zeichen der Bandscheibe
  • The Trancontinental Race / London – Istanbul per Rad in 10 Tagen
  • An der Grenze – Eine Erzählung von einer Paddeltour auf dem Stora le, Dalsland
  • Und es schwimmt! Canadier-Bau – Do it yourself

Die Mitgliedschaft im Verein lohnt sich also in jedem Fall 😉

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