Was für ein Jahr 2015! Wie so viele andere auch bin ich zu Weihnachten in die Heimat aufgebrochen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man von der Autobahn an der wohlbekannten Ausfahrt den Blinker setzt und sich umgehend so ein behagliches Gefühl einstellt, nach Hause zu kommen. Mindestens einmal im Jahr fühlt es sich dann noch schöner an, denn dann ist Weihnachten und daheim wird man schon von der Familie freudig erwartet. Und so bin ich heute auch wieder im schönen Iserlohn gelandet und freue mich, die Familie, Freunde und viele bekannte Gesichter zu sehen. Daheim zur Ruhe kommen, dass sollte man wohl zu dieser Zeit im Jahr.
Norge på langs im Winter – ein Versuch
Dieses Jahr war in der Rückschau betrachtet ein einziger Wahnsinn! Zur selben Jahr im letzten Jahr kam ich nach Hause und wir waren kurz davor, in unsere neues Norge på langs Abenteuer durch das winterliche Norwegen zu starten. Leider hat uns das Wetter ja einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber hei, es war dennoch eine unglaublich intensives und kräftezehrende Zeit, die sich nachhaltig in meine Gedanken eingebrannt hat! Was für ein Wahnsinn, dem man sich mit einer solchen Tour stellt! Wird sind mit vielen neuen Erfahrungen und Erinnerungen im Gepäck wieder nach Hause gekommen, die wir niemals im Leben mehr vergessen werden!
Mein eigenes Buch! Der Wahnsinn!
Danach ging es sofort weiter mit den letzten Arbeiten an meinem Buch, welches dann Mitte Juli erschienen ist. Unglaublich lange habe ich daran gesessen, das Buch neben den Vorbereitungen für die Wintertour auf elektronisches Papier zu bringen und zusammen mit meiner Lektorin zu entwickeln und zu schreiben.
Oft habe ich gezweifelt, war dem Wahnsinn ob der vielen Arbeit nahe und unsicher, wie das Buch letztendlich ankommen wird. Nicht umsonst habe ich bis fast ganz zuletzt gewartet, bis ich euch mitgeteilt habe, dass es das Buch tatsächlich geben wird. Zu groß war meine Unsicherheit, wie euch den Lesern das Buch gefallen wird. Ich wollte mir nicht mehr Druck machen, als den, den ich mir selbst mache, denn der war schon groß genug.
Aber alle meine Erwartungen und Hoffnungen rund um „Norwegen der Länge nach“ wurden mehr als nur übertroffen! Vom ersten Tag an habe ich unfassbar viele positive und wirklich schöne Rückmeldungen von euch bekommen, bei denen ich mehr als nur einmal die ein oder andere Träne verdrückt habe! Mit all dem hatte ich überhaupt nicht gerechnet und umso mehr freue ich mich, dass es euch allen so gut gefällt!
Es klingt doof, platt und vielleicht auch ein wenig kitschig, aber diese Rückmeldungen sind der eigentliche Lohn für die vielen Tage am Schreibtisch und machen mich auch ein wenig stolz! Ich habe tatsächlich ein Buch geschrieben, dass bei euch ganz gut ankommt! Wenn das einige von meinen ehemaligen Lehrern wüssten, sie würden sich wohl an den Kopf fassen und aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus kommen! Und hei, wisst ihr was? Die zweite Auflage bekommt demnächst Zuwachs 😉
Die Vorträge! Des Wahnsinns fette Beute!
Wenn ich schon den ganzen Trubel nach erscheinen des Buches total unterschätzt habe, dem kann ich bloß sagen, dass das gar nichts im Vergleich gegenüber den Vorträgen ist, die ich bisher halten durfte! Der erste Vortrag bei Geobuch in München war ein riesiger Erfolg, obwohl ich mir vorher fast in die Hosen gemacht habe. Es waren ungefähr 70 Leute in der Buchhandlung und haben diese Weltpremiere scheinbar begeistert verfolgt.
Mein Versuch, mit selbstgebackenen Zimtschnecken vorab für gut Wetter zu sorgen, war eigentlich unnötig, so die einhellige Meinung hinterher! Aber Wort ist Wort, und die Zimtschnecken haben auch ganz wunderbar geschmeckt und kamen fast noch besser als der Vortrag an 😉 Ganz besonders gefreut habe ich mich darüber, das bei dem Vortrag so viele Leute da waren, die mich vor, während und nach der Tour 2013 begleitet haben und unfassbar viel für mich getan haben, das war einfach nur schön und hat mich total gerührt!
Eine unglaublich schöne Woche in Norwegen
Direkt nach dem Vortrag ging es dann am nächsten Morgen zurück nach Norwegen, um mich dort mit meinen Kumpels Chris und Martin an einer Überschreitung und Umrundung des Hardangerjøkulens zu versuchen. Und was soll ich sagen, es war eine der schönsten Wochen, die ich bisher in Norwegen auf Tour erleben durfte! Ich denke, die Bilder von Martin sagen mehr als tausend Worte! Was für eine Tour! Der absolute Oberhammer!
Zurück in Deutschland ging es direkt weiter mit den nächsten Vorträgen. Beim zweiten Vortrag, wieder in München beim dortigen Globetrotter Vortragsfestival, fand ich mich in einem großen Kinosaal wieder. Das Festival wurde mit einem Plakat beworben, dass das Foto meines Buchcovers zierte, was für eine Ehre! Überall im Kino und im Globetrotter konnte ich mich in allen möglichen Größen und Varianten wiederfinden und entdecken! Wie krass ist das denn bitte?
Ich war im Leben noch nie so eingeschüchtert wie dort! Die Leinwand im Saal war einfach riesig groß und seinen eigenen Kopf dort im Selfie-Stil auf meinen Fotos zu sehen, war mehr als nur gewöhnungsbedürftig! Der Saal war aus der Sicht von vorn unglaublich groß und füllte sich beinahe bis auf den letzten Platz!
Total aufgeregt! Jedesmal wieder!
Mir schlug das Herz bis zum Hals, aber ich habe es überlebt und es war einfach nur richtig schön, den Zuhörern von meiner Wanderung zu berichten! Der Vortrag kam super an, es waren sogar einige Gäste extra aus Frankfurt zu meinem Vortrag angereist! So cool! Ich war auf dem Rückweg total geflasht, was für ein Abend!
Danach gab es dann einen Vortrag, den ich bei mir zu Hause bei der örtlichen Kolpingsfamilie halten durfte. Eine richtig große Sache für mich, bin ich doch quasi mit der Gemeinschaft der Kolpingsfamilie groß geworden und war dort lange Jahre selbst als Gruppenleiter tätig. Im Saal fanden sich dann auch viele, viele Leute wieder, beinahe jeden kannte ich schon lange persönlich, einige davon schon mein ganzes Leben.
Das ich aufgeregt gewesen wäre, wäre total untertrieben gewesen! Leider hatte ich kein EKG oder Pulsmesser am Start, aber die Kurven wären ganz sicher mehr als nur krass gewesen! Ich glaube in meinem ganzen Leben war ich noch nie so aufgeregt, einfach unglaublich! Wer hätte im Leben einmal gedacht, dass ich dort einen Vortrag halten dürfte? Ich glaube von den anwesenden Personen kein einziger, hätte man sie vor einigen Jahren danach gefragt!
Auch die Vorträge danach in Hamburg, Ascheffel und Dresden waren sehr aufregend und richtig gut, allesamt waren sie ausverkauft und den Leuten schien es sehr gefallen zu haben! Ich jedenfalls war hin und weg, im neuen Jahr geht es weiter, die Tour wird fortgesetzt (das wollte ich schon immer mal schreiben)!
Zeit zum Verarbeiten
Jetzt aber ist es Zeit daran, einmal den Gang heraus zu nehmen um ein paar Tage lang inne zu halten. Erst jetzt fange ich langsam an zu begreifen, was ich da für eine Tour gemacht habe und wie sehr diese mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat! Ich bin für alles einfach nur dankbar, es ist so schön, dass ich die Chance dazu hatte und ich meine Erlebnisse mit euch teilen darf!
Nach Weihnachten geht es dann für ein paar Tage nach Dänemark, um dort dem Jahreswechsel wandernd entgegen zu wandern und gemütlich im Zelt zu verbringen. Ich freue mich schon sehr darauf, einmal das Hirn zu lüften und mich einfach mal so richtig von der salzigen Meeresluft durchpusten zu lassen!
Cause love is free and life is cheep,
and as long as I’ve got me a place to sleep,
some clothes on my back and some food to eat,
then I can’t ask for anything more!
In diesem Sinne, ich schenke mir jetzt mal ein leckeres Getränk ein und höre mir ein paar Mal mein Lieblingsweihnachtslied an! Ich wünsche euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben! Lasst es euch gut gehen! Tusen takk for meg! Was für ein Jahr 2015!