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August 2016

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Viel zu lange sitze ich schon auf meinen vier Buchstaben und hänge meinem immer größer werdenden Fernweh nach. Seit der Tour über den Jostedalsbreen zu Ostern, die ja nicht wirklich erholsam war, sitze ich oft am Schreibtisch, schreibe und plane und merke dabei, wie ich unbedingt wieder auf Tour gehen möchte.

Vor ein paar Tagen brachte ich dann auch noch meine Freundin zum Bahnhof, sie hat sich auf in den Norden gemacht, um den Nordkalottleden komplett allein zu laufen. Um die 800 km durch die wunderbarste Natur Lapplands – ich freu mich schon total, was sie von ihrem Abenteuer berichten wird, aber meinem Fernweh war das nicht unbedingt zuträglich. Ganz im Gegenteil …


Nun aber geht es auch bald endlich für mich wieder in den hohen Norden! Und die Vorfreude darauf ist einfach riesig, denn es hat sich per Zufall die Möglichkeit ergeben, dass ich einige wirklich großartige Highlights miteinander verbinden kann.

Zu Gast bei Børge Ousland

Am 24. August werde ich am Abend in den Flieger steigen, um über Kopenhagen und Trondheim nach Bodø zu reisen. Dort findet vom 25. bis 28. August das Camp Ousland von Helsport statt und ich darf mit von der Partie sein.

Worum geht es beim Camp Ousland? Nun, der Polarabenteurer Børge Ousland hat in der Nähe von Bodø auf der kleinen Insel Manshausen ein Feriencamp der ganz besonderen Art errichtet. Zusammen mit Helsport organisiert Børge nun diese Camp auf seiner Insel, bei dem ein richtig cooles Programm auf die Teinehmer wartet.

Man kann dort Hütten mieten und allerlei verschiedenen Freizeitaktivitäten nachgehen. Von Seekajaking, über Klettern und Meeresangeln bis hin zu spektakulären Wanderungen. Die Lage auf Höhe der Lofoten im Vestfjorden als Postkartenidylle zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung.

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Muss ich dazu noch viel schreiben? © Helsport

Ich werde dort also das Wochenende verbringen, hoffentlich viele coole Leute treffen und vor allem, wenn alles gut geht, werde ich sogar einmal Børge Ousland die Hand schütteln dürfen.

Vermutlich werde ich kein Wort rausbekommen und mir in die Hosen machen, wenn der größte Polarabenteurer dieser Zeit dann vor mir steht. Das wird großartig werden! Auf dem Programm wird für mich auf jeden Fall eine richtig coole Wanderung sowie eine Seekajaktour stehen, die Vorfreude darauf ist wirklich riesen groß!

Trondheim und Dovre locken

Nach meinem Besuch im hohen Norden werde ich vermutlich südwärts nach Trondheim reisen. Dort möchte ich einmal in der Zentrale bei Helsport hinter die Kulissen schauen und mir Trondheim ansehen. Dort war ich bisher immer nur auf der Durchreise, daher wird das eine Premiere für mich werden, mir die Stadt um den Nidarosdom einmal genauer anzusehen.

Anschließend möchte ich ein paar Tage ins Fjell gehen, vermutlich wird es mich ins Dovrefjell zu den Moschusochsen verschlagen. Die Idee ist derzeit, einfach von Kongsvoll aus eine kleine Runde in Richtung der Reinsheim Hütte zu gehen um dort ein wenig Kraft und Ruhe zu tanken.

turglede2016

Die Hauptstadt ruft mit Seekajaking, einem Vortrag und Fußball

Weiter geht es dann im Anschluss nach Oslo, wo ich meine gute Freundin Johanna treffen werde. Zusammen werden wir drei Tage lang die Hauptstadt unsicher machen.


Am Sonntagabend geht es für uns ins Ullevål-Stadion, wo wir uns das Fußballländerspiel Norwegen gegen Deutschland in der WM-Qualifikation ansehen werden. In den Tagen darauf werden wir uns durch Oslo treiben lassen und die Stadt unter anderem vom Seekajak aus unsicher machen. Wie geil ist das denn?

Zum Abschluss der Tage am Oslofjord darf ich am Dienstagabend dann einen Vortrag über meine Norge på langs Wanderung bei der hiesigen Deutsch-Norwegischen-Gesellschaft halten. Ein echtes Highlight als Nicht-Norweger einen Abend lang über eine sehr norwegische Wanderung erzählen zu dürfen.

Weiter geht es dann am Mittwoch für uns. Wir werden zusammen den Bus in Richtung Jotunheimen besteigen, wo dann das wunderschöne Eidsbugarden Hotel am Bygdin See im Herzen des Reiches der (Berg-) Riesen unser Ziel sein wird.

Turglede beim Fjellfilmfestival

Vom idyllischen Hotel aus werden wir die Wanderstiefel schnüren und uns zu Fuß auf in Richtung des Fjellfilmfestivals in Gjedensheim machen. Dort werden eingebettet in die wunderschöne Fjellumgebung Abends verschiedene Filme und Vorträge rund um das Thema Friluftsliv gezeigt. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Norwegen werden hier vorbeischauen, um von ihren Abenteuern und Touren zu berichten.

Auch der Alfa-Eventyren Andreas Orset wird dort vor Ort sein, ich bin schon sehr gespannt darauf, was er von seinem „Arbeitsleben“ so zu berichten weiß. Und tagsüber? Da werden wir uns vermutlich einmal am weltberühmten Bessegen Grat versuchen, den habe ich nämlich bisher noch nicht gemacht und der steht schon lange auf meiner Norwegen to-do Liste.

Ein von @fjellfilm gepostetes Foto am


Nach dem Festival geht es dann wieder über Oslo zurück nach Deutschland. Obwohl, wenn ich mir das Programm dieser zweieinhalb Wochen so anschaue, vielleicht bleibe ich auch gleich direkt in Norwegen. Denn all diese wunderbaren Touren, Festivals und Erlebnisse, ich werde sie direkt vermissen, wenn ich hier wieder aus dem Flieger steigen werden und in den Alltag eintauchen muss. Aber bis dahin freue ich mich einfach wie ein Schnitzel auf die Zeit im Norden, die schon bald auf mich wartet!

Der Einstieg zu unserer Jostedalsbreen der Länge nach Tour war denkbar schlecht. Gleich zu Beginn erwarteten uns Herausforderungen, mit denen wir nicht unbedingt gerechnet hatten. Aber so ist das nun einmal, wir haben uns ja extra eine nicht ganz alltägliche und gewöhnliche Wintertour herausgesucht, dass das kein reines Zuckerschlecken werden würde, das stand von Anfang an fest.

Nach dem ersten Tag sind wir aber guter Dinge, es schaffen zu können, wenn nicht gleich direkt vor uns die nächste große Herausforderung liegen würde. Wer schon einmal mit einer sperrigen und störrischen Pulka in forderndem Gelände unterwegs war, der wird wissen, wie oft man dabei flucht und alles und jeden um sich herum verteufelt, wenn das vermaledeite Ding mal wieder nicht genau das macht, was man von ihm verlangt und erwartet.

Wir ziehen nun also nach den Strapazen des Vortags weiter in Richtung des Gletschers, um die eigentliche Überquerung zu versuchen. Wenn wir erst einmal oben auf dem ewigen Eis sind, dann wird schon alles gut werden.

Und so lest ihr hier den zweiten Teil unserer spannenden Jostedalsbreen på langs Tour!

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