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November 2013

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Jahrgang 2013 – Martin und ich vor der Kulisse der Schweizer Alpen 😉

Südwärts ging es zur Abwechslung einmal für mich. Ungewohnt, dass der Kompass in die eigentlich für mich falsche Richtung zeigt. Schön war es, an diesem Wochenende Martin zu Hause in der Schweiz einen Besuch abzustatten und endlich persönlich kennen zu lernen. Uns verbindet mehr als der gemeinsame Wahnsinn, es von Lindesnes zu Fuß zum Nordkap schaffen zu wollen. Lange vor dem Start meiner Tour habe ich das Internet nach anderen Verrückten durchforstet, die sich in diesem Jahr der Herausforderung Norge på langs stellen wollten. Im deutschsprachigen Raum gab es nur wenig bis gar keine Infos, geschweige den andere Leute, dich ich zu diesem Abenteuer befragen konnte. Ich fand eigentlich nur Martin,  der auch dieses Vorhaben hatte und ebenso wenig Infos hatte. Vertieft in Routenplanung, Ausrüstungsfragen, usw. nahm ich Kontakt zu Martin auf und es entwickelte sich ein reger Austausch, der weit über die üblichen Fragen der Planung heraus ging. Vor und auch während der Tour hielten wir oft Kontakt, haben uns gegenseitig unterstützt und geholfen. Leider musste Martin sein Norge på langs Abenteuer (vorerst) in Umbukta aufgrund einer Verletzung aufgeben.

Momentan versuche ich mich ja daran, meine Erlebnisse der Norge på langs Tour in Worte zu kleiden und niederzuschreiben. Schon immer habe ich Reisererzählungen aus dem hohen Norden selbst verschlungen. Viele dieser Bücher haben sicher dazu beigetragen, mich auf mein eigenes großes Norwegen Abenteuer einzulassen. Als ich bei Björn Klauer zu Gast war, las ich ein Buch von Björn über seine Spitzbergen-Expedition im Jahre 2001. Fesselnd beschreibt Björn darin, wie er damals mit Hilfe seiner Huskies die Hütte finden und erreichen wollte, in der Christiane Ritter 1934 mit ihrem Mann Hermann und dem Norweger Karl im Norden von Spitzbergen den Winter verbrachte. Schon allein dieses Buch habe ich fast an einem Stück verschlungen.

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Fernsehersatz

In ihrem Buch „Eine Frau erlebt die Polarnacht“ schildert Christiane Ritter die Erlebnisse dieser Überwinterung. Sie läßt Europa ohne jegliche Polarerfahrung hinter sich und folgt ihrem Mann nach Spitzbergen, ohne wirklich zu wissen, auf welch großes Abenteur sie sich dort einlässt. Die eindrücklichen Schilderungen der Empfindungen und Erfahrungen dort im Winter nehmen einen sofort mit auf eine gefährliche Reise, in ein wirklich großes Abenteuer, dass allen Entbehrungen und Gefahren zum Trotz einem doch schnell die unendliche Schönheit der Polarnacht und dieser kargen und lebensfeindlichen Umwelt näher bringt. Ich würde zu gern sofort auch mal dort hin 😉

Ein tolles Buch und für mich eine klare Leseempfehlung, für alle die, die auch den ganz hohen Norden mögen oder sich diesem einmal in Buchform nähern wollen. Einmal nachempfinden, warum es manche Menschen immer wieder dorthin zieht, sie niemals los lässt! Besser als jedes Fernsehprogramm 😉 Fernweh!