Immer wieder im Mai kreisen die Gedanken um Norwegen der Länge nach. Wer wird sich wohl in diesem Jahr auf den Weg machen? Am Stück und in einer Saison durch dieses wunderschöne Land. Im letzten Jahr habe ich soweit ich mich erinnern kann von keinem deutschen NPLer gehört, jedenfalls hatte sich bei mir nach meinem Aufruf niemand gemeldet.

Insbesondere in diesem Jahr ist es besonders spannend die Tour zu verfolgen, kann ich doch nun nach meinem Umzug nach Norwegen die sich verändernden Verhältnisse in den Bergen von Winter hin zu Sommer direkt vor Ort beobachten, was ja für viele Aspirant*innen ja nicht unerheblich ist, wenn man sich damit beschäftigt, wann man loslaufen möchte.

Der Winter hier in Valdres und Jotunheimen war nicht besonders gut, sprich es gab nicht übermäßig viel Schnee und der Frühling kam zeitig, ein großer Vorteil für alle, die schon früh starten möchten. Nicht so gut allerdings für diejenigen, die im Winter auf Norwegens längster Wanderung unterwegs sein wollten. In Jotunheimen traf ich einen NPL-Winter-Wanderer, der etwas konstatiert ob der miesen Verhältnisse war.
Schauen wir mal, wie sich das alles entwickelt, hoffen wir auf einen guten Sommer mit trockenen Bedingungen, das würde es für alle einfacher machen.

Die Vorfreude, die Zweifel und die Angst vor dem eigenen Mut bei allen allen die sich nun bald aufmachen wollen – all diese Gefühlslagen, die den Aspirantinnen und Aspiranten in den Wochen vor dem Aufbruch vermutlich begegnen werden, sind mir nur allzu vertraut.

Konjunktive, Planung & Abenteuer

Gerade wenn man sich zum ersten Mal auf eine solche Wanderung einlässt, beginnt die Reise oft schon weit vor dem ersten Schritt – mit einem Wechselbad der Gefühle. Doch genau das gehört dazu und macht den Reiz aus: sich einer Herausforderung zu stellen, deren Ausgang noch ungewiss ist. Was wird mich erwarten? Was wird uns erwarten?

Beim Blick gen Norden tauchen viele Fragen auf. Ich bin gespannt, wie die Aspirantinnen und Aspiranten damit umgehen und welche individuellen Lösungen sie für sich finden werden. Eines steht jedenfalls fest: So ein Abenteuer ist lang – und man sollte seine Kräfte nicht schon am Anfang vollständig aufbrauchen.
Jetzt zeigt sich, wie wertvoll eine sorgfältige Vorbereitung und eine durchdachte Planung sind. Wer sich gut vorbereitet hat, kann den kommenden Herausforderungen mit Zuversicht begegnen.
Ich wünsche allen, die sich in diesem Jahr auf diese Tour, auf dieses Abenteuer einlassen, von Herzen viel Erfolg – und drücke sämtliche Daumen!

Die Aspirant*innen 2025

In meiner Übersicht möchte ich die Leute vorstellen, die sich also demnächst daran machen, die wohl schönste aber auch anstrengendste und herausforderndste Wanderzeit ihres Lebens anzutreten.
Alle hier planen die NPL-Tour in diesem Jahr an einem Stück zu laufen. 

Helmut aus Österreich

Ich heiße Helmut und komme aus Salzburg. Mit Freuden bin ich ist seit über 30 Jahren ein begeisterter Wanderer. Meine Touren führen mich vor allem durch die vielfältige Landschaft Österreichs, doch auch im Urlaub zieht es mich regelmäßig in die Berge. Nachdem ich vor vielen Jahren Simons Buch gelesen habe, wusste ich, dass ich mich der Herausforderung gern stellen möchte. Und 2025 passt es sowohl beruflich als auch privat einfach perfekt. Meine Tour startet am 25.5. in Lindesnes. Meine Erlebnisse können auf meinem Reiseblog: https://challenge99.at nachgelesen werden. 

Petra und Andreas

2009 haben wir unsere erste längere Wanderung in Norwegen unternommen. Wir sind damals in vier Wochen ca. 400km von Haukeliseter bis Gjendesheim gewandert. Bereits auf der ersten Etappe zur Hellevassbu haben wir Marita Petersen und Magne Berg Hanssen kennengelernt, die auf ihrem Weg von Lindesnes zum Nordkapp waren. So haben wir das erste Mal vom NPL gehört.

Etliche Jahre und viele Wanderungen später wollten wir dieses Abenteuer selbst erleben und machten uns 2022 auf den Weg. Leider mussten wir auf der halben Strecke bei Røyrvik abbrechen. Ein Jahr später konnten wir aber die letzte Lücke zu einer kompletten Norwegendurchquerung schließen. Für unseren ersten NPL haben wir fünf Etappen verteilt auf zehn Jahre benötigt.

Dieses Jahr wollen wir die Gesamtstrecke am Stück bewältigen. Obwohl wir einige Landstriche bereits mehrfach bewandert haben, freuen wir uns riesig auf unseren zweiten NPL. Die Strecke in der südlichen Hälfte wird uns teilweise durch einige unbekannte Gegenden führen. Aber auch die Wege, auf denen wir bereits unterwegs waren, werden uns bestimmt nicht langweilig, denn je nach Wetter, Lust und Kondition sieht und empfindet man ohnehin die Landschaft immer anders.

Demnächst werden die Versorgungspakete verschickt, die Rucksäcke gepackt und am 11. Juni geht es dann endlich los. Wir wissen, dass der Termin schon relativ spät ist, aber wir wollen gerne noch mal durch die Hardangervidda. Da aufgrund des Rentierschutzes einige Hütten dort erst gegen Ende Juni öffnen und auch die Sommerbrücken recht spät wieder aufgebaut werden, geht es leider nicht früher. Hoffen wir mal, dass der Winter im Norden dieses Jahr etwas später einsetzt.

Wer verfolgen möchte, wo wir gerade auf unserem Weg sind und was wir so erlebt haben, kann dies gerne auf www.weitwanderer.net

Janis

Vor einiger Zeit schrieb uns Janis auf Instagram an, er war auf dem Weg in Richtung Jotunheimen und bereits Anfang April in Lindesnes losgelaufen. Das Abi in der Tasche und seit einigen Jahren den großen Traum im Gepäck hat er sich aufgemacht, um von Lindesnes zum Nordkapp zu wandern. Und kurz darauf stand er vor uns, in einigen Teilen auf seiner Strecke lag noch zu viel Schnee, so dass er seine Route durch Valdres umgeplant hat, quasi direkt bei uns vor der Hautüre vorbei.

Und weil er ja schon mal da war, hat Janis direkt bei uns einen Ruhetag eingelegt. Gut ausgeruht, gestärkt und mit ein paar Tipps im Gepäck ist er nun wieder auf dem Weg nordwärts, immer seinem großen Traum folgend!

Die Tour von Janis könnt ihr hier auf Instagram verfolgen: https://www.instagram.com/norge.pa.langs.2025

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Janis Baakes (@norge.pa.langs.2025)

Schreibe einen Kommentar