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Die Tage werden wärmer, die Wassertemperaturen steigen ebenfalls – Zeit, das SUP-Board langsam aus dem Winterschlaf zu holen. Ja, Stand-Up Paddeling bedeutet für die meisten Spaßpaddeln einmal über den See oder vielleicht eine Tagestour ein paar Kilometer flussabwärts. Richtig cool, so entspannt den Tag zu verbringen und sich einfach treiben zu lassen!

 

Mir persönlich war das – als Langtourenfreak – natürlich nicht genug 😀 Mein Paddleboard habe ich vor mehr als 3 Jahren bereits mit der Idee im Hinterkopf gekauft, damit vielleicht auch mal längere Touren zu starten. Schließlich machen das Menschen mit ihren Kajaks doch auch, wieso also nicht mit dem Board?
Doch wie bin ich das alles angegangen, als ahnungslose SUP-Paddlerin? Wo habe ich mir Inspiration gezogen, wo mich informiert? Und was habe ich in den 3 Jahren gelernt und mitgenommen? Habe ich mein perfektes Set-Up gefunden?

In diesem Artikel möchte ich Euch nicht nur dazu inspirieren, rauszugehen und einfach mal zu machen, sondern Euch auch Tipps für die Ausrüstung mitzugeben, die man für eine Mehrtagestour mit dem SUP-Board benötigt. Kleiner Disclaimer: Was „man“ da braucht, ist natürlich ein bisschen individuell und was ich für meine Bedürfnisse brauche und wie meine Herangehensweise ans Thema ist, muss nicht mit eurer übereinstimmen. Das muss jede*r für sich selbst herausfinden. Einfach probieren!

Warum SUP Mehrtagestouren? – meine SUP-Geschichte

Auch wenn ich es sehr mag, mit Simon zusammen unterwegs zu sein, so schätze ich es gleichzeitig, ab und an eine Solotour einzubauen. Jede einzelne lehrt mich neue Dinge, lässt mich wachsen und mutiger werden. Ich lerne, meine Bedürfnisse zu erkennen, einzuordnen und mich adäquat um mich zu kümmern. Meine Komfortzone Stück für Stück etwas zu erweitern und zu erkennen, dass ich bestimmte Situationen meistern kann, ohne dass etwas schlimmes passiert. Beweise mir, DASS ich es kann, DASS ich das Wissen habe und es erweitern kann. Gut fürs Selbstvertrauen, gut für mehr Leichtigkeit allgemein. So denke ich nicht nur über SUP-Touren, sondern über alles, was ich draußen alleine mache.
Ich kann euch also nur dazu ermutigen, wenn ihr bereits ein SUP-Board habt, euer Zeug zu packen und einfach mal loszumachen! Und wenn es nur zum Campingplatz auf der anderen Seeseite ist. Einfach machen 🙂

Wie bin ich dazu gekommen, SUP Mehrtagestouren zu machen?
Wie schon erwähnt habe ich mein Board vor über 3 Jahren gekauft, weil es für mich die perfekte Art und Weise schien, Mehrtagestouren, Solotouren und Wassersport miteinander zu verbinden – alles Dinge, die ich lange schon mag! Lange hatte ich den Herzenswunsch, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein, seit ich nicht mehr Mitglied im Kanuverein bin – als Individualsportlerin sozusagen und maximal flexibel. Doch wie drangehen ohne eigenes Boot? Die erhältlichen Faltkajaks waren mir zu groß und zu schwer, außerdem hatte ich nicht mehrere Tausend Euro auf der Kante. Den Wunsch legte ich erstmal ad acta.

2015 gab es meine Stand-Up Paddling Premiere im Spreewald. Ich stellte fest, so schwer ist das ja gar nicht, nein, es macht fast schon Spaß…und war hooked.
Dann kamen die Discovery Days 2017 mit Simon als Teilnehmer und mir im Publikum. Der Schweizer Thomas Oschwald hielt dort einen Vortrag über seine Polar Light Expedition – mit dem SUP-Board von Tromsö ans Nordkap. Ich war komplett baff! Man kann sein Geraffel aufs Board schnallen und damit mehrere Tage unterwegs sein?? Auch noch im Winter? Geilomat! Der Vortrag mit den tollen Bildern und Drohnenaufnahmen beeindruckte mich nachhaltig. (Jetzt, wo ich etwas Erfahrung habe mit solchen Touren, sogar noch viel mehr!)

März 2020 hob ein mikroskopisch kleines Viech die Welt aus den Fugen, auf einmal waren wir zu Hause und hatten viel Zeit, nachzudenken, Pläne zu schmieden und wiederum andere umzusetzen. Bei Simon landete ein Gravelbike im Warenkorb, bei mir ein SUP-Board. Okay, dann gehen wir das mal an! Noch ein paar Wassersport-Klamotten besorgt und die erste Tour von Bad Schandau nach Dresden auf der Elbe gepaddelt. Zwischendurch unfreiwillig baden gegangen, alles noch sehr wackelig, aber der Anfang war gemacht.

Im Jahr zuvor paddelten Simon und ich in unserem Ally Kanadier die (sehr empfehlenswerte!) Märkische Umfahrt. Die schien mir ein adäquates, schon vertrautes Ziel für eine erste Mehrtagestour, auf das ich hinarbeiten konnte. Ich sammelte Kilometer, wurde sicherer auf meinem Board und machte auch mal einen Overnighter auf der Elbe von Dresden nach Belgern mit Übernachtung in Riesa, um zu testen, ob das mit meiner Ausrüstung so klappt.
Die Tour an sich lief super, das Set-Up funktionierte überraschend gut. Sie hielt aber eine kleine Lernkurve bereit. Vor allem, was die Paddelgeschwindigkeit auf fast stehenden Gewässern angeht, wenn man die Elbe gewöhnt ist. Es war Bootcamp und Zen-Retreat in einem. Und ich bekam eine Ahnung davon, wie körperlich herausfordernd diese Touren auf Dauer sein können – und wie schön! Ich war begeistert davon, wie frei und flexibel ich wirklich war, hatte das Wissen, jederzeit aussteigen und woanders einsetzen zu können, da ich das Board ja einfach einpacken konnte. Und wie ich es wirklich schaffte, alles bei mir zu haben, was ich brauchte und es gleichzeitig allein (körperlich und psychisch) gewuppt (geschleppt :D) zu bekommen.

2021 versuchte ich mich erstmals an Tagestouren im Winter. Ist schön, aber die Bereitschaft, das als Mehrtagestour zu machen, ist bisher kaum vorhanden, es sei denn, ich finde eine Lösung für das Kalte-Füße-Problem. SUP ist und bleibt keine Wintersportart 😀
2022 nahm ich mir die Havel zwischen Werder und Havelberg unters Brett und durfte nicht nur meine persönlichen Grenzen im Kampf mit dem Wind erfahren, sondern auch radikale Akzeptanz beim Umtragen 400 m langer Schleusenanlagen und durfte erleben, wie herrlich einsam und voller Seeadler die Havel an manchen Stellen ist.

Eine weitere Tour 2022 fand auf der Ruhr mit Simon zusammen (er im Packraft, ich auf dem Board) statt. Eine super Sommer-Genusstour, die wir gemütlich angegangen sind und wo wir als illustres Duo bei der ein oder anderen Person für Belustigung gesorgt haben.

2023 war ich wieder allein auf der Saale von Jena nach Schönebeck unterwegs. Die Erinnerungen an den Spaß in der flotten Strömung, die schönen Weinberge und die 25 Umtragestellen in 9 Tagen sind noch ganz frisch 🙂 Stay tuned for many more trips!

Meine Gründe für Mehrtagestouren mit dem SUP-Board zusammengefasst:

  • Einfaches autarkes Unterwegssein
  • Sehr flexibel
  • Relativ kompakte Ausrüstung
  • Naturnah und (oft) menschenleer
  • Position auf dem Board abwechslungsreich (stehen, knien, sitzen, liegen)

Im Folgenden möchte ich euch, die ihr euch vielleicht für solche Touren interessiert, ein paar Tipps geben bzw. Learnings von meinen Touren. Da gibt es nämlich eine Menge. Aber natürlich solltet ihr eure eigenen Erfahrungen machen und mein Geschriebenes eher als Inspiration hernehmen, wie es gehen könnte. Mein Set-Up funktioniert für MICH sehr gut, das muss nicht heißen, dass das für euch auch gilt. Mit den Worten von Christo Förster: Raus und machen 🙂

Welches Board eignet sich für SUP Mehrtagestouren? Welches Paddel nutze ich?

Ich habe ein aufblasbares Oxbow Discover 12’6 x 28“ Tourenboard. Es war damals im Angebot, es gefiel mir optisch und ein hochwertiges Board im mittleren Preissegment schien mir für den Einstieg gut geeignet. Als iSUP (inflatable SUP) passt es perfekt zu meinen Vorhaben. Ich bin super zufrieden mit dem Board. Sollte ich mir jemals ein neues zulegen, würde meine Wahl auf ein Starboard Touring S fallen. Manchmal fehlt mir bei geklebten Verbindungen und Rails das Vertrauen, wenn ich wirklich in der Wildnis bin. Bei den Starboards sind alle Verbindungen geschweißt. Hersteller wie Fanatic oder Red Paddle Co. haben ebenfalls schöne, hochwertige Boards. Irgendwann bestimmt…..;)

Tourenboards sind eher länger und schmaler sowie vorn mit einer spitz zulaufenden Nose ausgestattet, damit man weniger Wasserwiderstand hat und so insgesamt kraftsparender und schneller unterwegs sein kann. Mein Board ist sehr schmal und ich habe eine kurze Weile gebraucht, um es sicher zu beherrschen, aber ich liebe es, so schnittig unterwegs zu sein. Wer etwas kippstabileres möchte, kann auch eine Breite von 30“ oder 31“ wählen. Die Tourenboard Shape kann ich wärmstens empfehlen, wenn ihr euch das Board dezidiert für Mehrtagestouren oder lange Tagestouren zulegt und vielleicht etwas ambitionierter unterwegs sein wollt. Falls ihr bereits ein Allroundboard oder ein surflastiges (kurz und dick) SUP-Board besitzt, könnt ihr damit auch Mehrtagestouren machen. Ihr seid damit nur etwas langsamer – ungefähr wie ein Stadtrad im Vergleich zum Gravelbike 😉 Achtet auch darauf, dass das zulässige Gewicht für das Board nicht überschritten wird, wenn ihr mit Ausrüstung paddelt. Ggf. braucht ihr dann ein Board mit einer 14’0 Länge.

Mein Paddel war anfangs ein Starboard Enduro Tufskin (heißt jetzt Lima Tufskin), mittlerweile bin ich auf das Starboard Enduro Tikitech umgestiegen. Es ist einfach viel leichter, komfortabel im Handling und lässt sich als 3-teiliges Paddel super im Packsack transportieren. Wenn ihr es euch leisten könnt, nehmt gern ein leichtes Paddel aus (Hybrid)Carbon mit einem geringen Schaftdurchmesser. Gerade bei Mehrtagestouren machen selbst ein paar Gramm einen riesigen Unterschied, wenn man die Arme mehrere Tausend Male am Tag senkt und hebt. Mit dem Tikitech werden meine Schultern nicht mehr ganz so schnell müde.

Wie komme in zum/vom Startpunkt/Zielpunkt?

Vielleicht seid ihr schon einmal mehrere Tage gewandert oder habt eine Radtour gemacht? Viel anders ist es bei SUP-Mehrtagestouren auch nicht. Da der Fluss vieles vorgibt, finde ich das Planen dieser Touren ziemlich entspannt. Habe ich mich für einen Fluss oder Gebiet entschieden, braucht es natürlich eine gute Einstiegsstelle. Hier wähle ich einen Ort, der mit den Öffis (Zug) gut erreichbar ist. So kann ich auch meinen Zielpunkt je nach Gusto wählen, aber auch der sollte an die Öffis angeschlossen sein. Getrampt bin ich aus der Not heraus ebenfalls schon. Bei Rundtouren wie der Märkischen Umfahrt oder auf der Mecklenburger Seenplatte, wo Start- und Zielpunkt identisch sind, kann man z.B. super mit dem Auto anreisen.

Ich bekomme meine Ausrüstung zwar recht unbequem, aber doch alleine gut weggetragen. Testet vorher, ob das Packmaß und Gewicht eurer Ausrüstung handelbar ist und lasst ggf. noch Dinge weg.

Wie plane ich Übernachtungen mit dem SUP-Board?

Wo Flüsse und Seen sind, findet ihr auch Wassersportvereine und Kanustationen, die günstig Übernachtungen anbieten. Hier immer vorher anrufen. Campingplätze nutze ich oft, genau wie Pensionen direkt am Wasser (vielleicht sogar luxuriöserweise mit eigenem Steg). Denkt daran, dass ihr mit dem iSUP nicht an den Fluss/See und dort gelegene Orte gebunden seid. Zur Not könnt ihr also alles einpacken und zur Unterkunft fahren/trampen/laufen.

Kaum vorher planen müsst ihr, wenn ihr biwakiert, so wie es zum Beispiel Christo Förster mit seiner Hängematte macht. Er wählt einen x-beliebigen Ort am Ufer, hängt die Matte auf und schläft legal darin. Wildzelten ist in Deutschland verboten, aber das Biwakieren ist rechtliche Grauzone. Da das Board nicht als fester Boden (wie beim Zelten) gilt, könntet ihr es auch als Schlafunterlage nutzen. Auch die Isomatten/Tarp-Kombi wäre möglich. Schaut, dass ihr euch nicht im Naturschutzgebiet befindet, denn dort darf man oft nicht einmal das Ufer betreten. Und Pro-Forma-Hinweis: Kein Feuer machen, Müll wieder mitnehmen und Leave no Trace 😉 Mir persönlich ist das alles zu heikel, außerdem schätze ich die warme Dusche am Ende des Tages bzw. das In-meiner-Blase-Gefühl meines Zeltes. Nennt mich Luxusschwein.

Als goldenes Mittelding gibt es an manchen Gewässern Biwakplätze speziell für Wasser- und/oder Radwanderer, an denen man legal für eine Nacht zelten darf. Oft mit Sitzgelegenheit, manchmal mit Toilettenhäuschen oder Feuerstelle. Genial!

Eckpunkt Tagesdistanz: Auf Basis dessen, welche Distanz ich am Tag ungefähr schaffe, kann ich am Tag vorher planen, wo ich am nächsten Tag schlafen werde. Wie ich auf diese Distanzen komme, erfahrt ihr im übernächsten Abschnitt.
In Paddelführern findet man immer eine Flusskilometrierung, sodass ich dann ausrechnen kann, an welchem Flusskilometer ich morgen ca. lande und ob es in dem Umkreis eine ausgewiesene Unterkunft gibt. Eventuell darf ich noch mehr KM drauflegen, plane eine Stunde mehr oder weniger ein oder gehe den Tag gemütlich an.

Welche Tools nutze ich zur Planung?

Meistens nutze ich eine Kombination aus diversen Karten, Apps und Webseiten. Immer mit dabei ist eine Gewässerkarte oder Paddelführer meines Gebietes. Hier schätze ich die gute Übersicht und die Kilometrierung sowie die Infos über Biwakplätze, Sehenswürdigkeiten usw.

Für detaillierte Infos und Orientierung an Schleusen- und Wehranlagen hilft mir die Canua App am meisten. Sie kostet ein paar Euro und ist wirklich nützlich, was auch Erklärungen zu Umtragestellen etc. angeht. Man kann auch Touren planen und aufzeichnen.

Da ich bisher fast nur in Ostdeutschland Paddeltouren gemacht habe, hat mir die Webseite vom Blauen Band beste Dienste erwiesen. Hier findet ihr ausführliche Infos über die größeren Flüsse Ostdeutschlands, die Bedingungen im und am Fluss, Schleusen sowie kilometergenau alle Übernachtungsmöglichkeiten, Vereine, Gasthäuser….einfach alles! Ein echtes Eldorado.

Wieviel schafft man am Tag?

Es hilft der Planung (vorheriger Punkt) ungemein, wenn ihr die Tagesdistanz, die ihr durchschnittlich so schafft, gut einschätzen könnt. Das Einschätzen kommt mit der Erfahrung und durchs Tracking mit meiner GPS-Sportuhr. Informiert euch bei Flüssen vorher, welche Strömung dieser hat (pegelabhängig). Meine persönliche Faustformel ist dann UNTER IDEALEN BEDINUNGEN!: Eigene Geschwindigkeit (4-6 km/h) + Strömung (z.B. 3 km/h) = 7 – 8 km/h. Dazu kommen etwaige Hindernisse wie Wehre oder Schleusen, die ausbremsen, plus Pausen, sodass man der Durchschnittsgeschwindigkeit noch etwas abziehen kann. Bei MIR (!!) haben sich die Tagesdistanzen bei einem Paddeltag von 5-7 h folgendermaßen herauskristallisiert:

  • Großer Fluss (z.B. Elbe, Strömung 5 km/h): ca. 55 km/Tag
  • Mittlerer oder kleinerer Fluss (z.B. Saale, Havel, Ruhr, Strömung 3 km/h): ca. 30-35 km/Tag
  • Seen oder zäh fließender Fluss (z.B. Märkische Umfahrt: ca. 25 km/Tag)

Das ist mein persönlicher Leitfaden! Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie viel andere am Tag machen und muss die auch nicht haben 😀 Ich schätze mich persönlich zumindest nicht als komplett untrainierte Anfängerin ein. Nur war dies (und ist zugegebenermaßen immer noch) ein großes Learning, weil ich keine Erfahrungsberichte hatte und keine Menschen kannte, die solche Touren auch machen, nach denen ich mich orientieren konnte.

Als Anfänger*in kann ich mir vorstellen, dass auch 12 km am Tag vollkommen reichen. Und das ist auch ok. Macht wie ihr euch wohlfühlt und probiert rum. Man soll Spaß haben und dies ist schließlich Urlaub und kein SUP-Race.
Es gibt zig Faktoren, die die Tagesdistanz im Zusammenspiel enorm beeinflussen und heruntersetzen können. Das sind zum Beispiel:

  • Wind!!
  • Persönliche Fitness (Technik)
  • Tagesverfassung
  • Hindernisse > Umtragen
  • Strömung
  • Gesamtgewicht des Gefährts (inkl. dir selber)
  • Shape des Boards

Geht daher am Anfang unbedingt defensiv an die Sache heran und überschätzt euch nicht. Ich persönlich habe anfangs den großen Fehler gemacht, zu erwarten, dass ich so schnell bin wie im Kajak und die Tour auch so geplant habe. Fail! Da musste aber ganz schnell ein anderes Mindset her.
Außerdem: Sehe ich in der Wetterapp Wind von ca. 6 m/s oder mehr und weiß, ich bin in offener Landschaft unterwegs, paddle ich gar nicht erst los. Bitte tut es einfach nicht (Stichwort Sicherheit, mehr dazu unten).

Steht man da den ganzen Tag?

Definitiv nein! Das ist eines der Dinge, die ich am SUP-Paddeln mag: Ich kann stehen, knien, sitzen, liegen – wie es die äußeren Bedingungen und meine eigenen Bedürfnisse gerade erfordern!

Stehen ist bei windstillen Bedingungen oder Rückenwind schön, denn man sieht viel am Ufer, es ist (mit der richtigen Technik) die effizienteste, schonendste und kraftsparendste Art zu paddeln. Das Set-Up ist nun mal darauf ausgelegt. Gleichzeitig kann ich meine Paddelposition anpassen, wenn Gegen- oder Seitenwind aufkommen. Dann gilt es, die Windangriffsfläche zu verkleinern, denn man wirkt wie ein Segel auf dem Board. Bereits bei leichtem Wind ist es leider so, dass man sitzend genau so schnell und dabei noch wesentlich kraftsparender vorankommt als beim Stehen. Ja, ich fühle mich dann auch verarscht 😀 Brauche ich eine Pause von allem, lege ich mich aufs Board, kucke in den Himmel, lasse mich treiben und genieße die Ruhe (ab und zu mal Blick nach vorn nicht vergessen).

Gleichzeitig gab es Tage, an denen habe ich keine Sekunde gestanden, weil es aufgrund von Wind einfach ein sinnloser Kraftakt gewesen wäre und meinen Paddeltag im Sitzen (normal oder Schneidersitz) verbracht. Das geht leider irgendwann aufgrund des ungünstigen Hebels ziemlich auf den Rücken und ich freue mich, mich irgendwann auch wieder hinzustellen. Auch bei Stromschnellen knie oder setze ich mich hin für einen niedrigeren Schwerpunkt und somit mehr Stabilität. Mein Paddel mache ich dafür immer kurz.

Fazit: Die Mischung macht’s!

Was muss ich in puncto Sicherheit mit dem SUP-Board beachten? Was für Zubehör nutze ich für meine eigene Sicherheit?

Bitte macht euch mit den Sicherheitsregeln beim SUP vertraut, nicht nur bei Mehrtagestouren. Ein paar Tipps findet ihr hier. Ich gehe hier nur auf 3 wichtige ein.

1. Leash: Bitte benutzt NIEMALS eine Fuß-Leash auf einem Fluss! Die Fußleash ist nur für offene Gewässer gedacht, damit man nach dem Kentern nicht das Board verliert. Auf Fließgewässern aber können Hindernisse wie Altäste oder Bojen dafür sorgen, dass ihr im schlimmsten Fall daran hängen bleibt, die Strömung euch unter Wasser drückt, ihr die Fußleash aber aufgrund des hohen Wasserdrucks nicht mehr öffnen könnt. Vor wenigen Jahren ist ein Paddler auf der Elbe genau so ums Leben gekommen. Nutzt daher einen Hüftgurt, denn dieser befindet sich zentral am Körper und ist daher im Notfall besser zu öffnen. Ich nutze eine Leash mit Hüftgurt und Not-Öffnung von °hf

Mein Hüftgurt ist kompatibel mit der Restube, einer Art Rettungsboje an der Hüfte, die man im Notfall auslösen kann. Diese hänge ich in die Befestigung ein. Finde ich persönlich bequemer als eine Rettungsweste und kann ich sehr empfehlen.

2. Wassertemperatur vs. Lufttemperatur: Vor allem in der Übergangszeit klafft oft eine riesige Lücke zwischen Wasser- und Lufttemperatur. Frühlingstage können schon richtig heiß sein, während das Wasser noch eisig kalt ist. Beim SUP gilt: Dress for water, not for air! Deswegen trage ich – auch wenn die Versuchung riesig groß ist – auch an warmen Tagen noch einen Trockenanzug! Mir ist klar, dass ich jederzeit kentern kann und dann stelle ich mir die Gewissensfrage, ob ich ohne Trocki baden gehen wollen würde. In den meisten Fällen lautet die Antwort nein. Erst wenn ich auch länger barfuß sein kann, ohne dass die Füße abfrieren, verzichte ich auf ihn. Wenn mein Körper unter dem Trocki langsam den Garprozess einleitet, lasse ich mich doch manchmal dazu hinreißen, den Neoprenkragen und einen Teil des Reißverschlusses zu öffnen. Dann würde im Fall des Falles etwas Wasser eindringen, was sich aber schnell im Anzug erwärmen würde. Wägt es einfach gut ab und habt immer den Kenter-Fall als reales Szenario im Hinterkopf.

3. Schleusen: Auch bei einfachen Tagestouren sollte man sich mit Schleusen befassen, und je länger man unterwegs ist, desto wahrscheinlicher wird es, auf eine zu treffen.

Seit 2018 ist es verboten, auf Binnenwasserstraßen (schon die meisten mittelgroßen Flüsse zählen dazu) SUP-Boards zu schleusen. Ja, es nervt. Man muss alles umtragen. Dennoch verstehe ich den Hintergrund, dass man auf dem Board recht ungeschützt ist, leicht kentern kann und der starken Strömung ausgesetzt ist. Auch im Bereich der Tore kann die Strömung krass sein. Wichtig ist aber vor allem zu wissen, dass die Option zu schleusen nicht besteht und ihr rechtzeitig ein- und aussteigt, oder die Schleuse anderweitig umfahrt. Damit erspart ihr euch den meisten Ärger 😉 Wenn ihr euch nicht sicher seid oder keine Infos zur Schleusenanlage findet, ruft beim zuständigen Wasserstraßenamt an und fragt nach, wo ihr umtragen könnt.

Wie packe ich meine Ausrüstung ein?

Am besten natürlich wasserdicht und gut am Board gesichert. Wasserdichte Packsäcke gibt es von vielen Herstellern (Ortlieb, Sea to Summit, SealLine….) in allen möglichen Größen und Materialstärken. Da ergeben sich tausende Möglichkeiten, euren Krimskrams zu verpacken. Ich nutze den großen Ortlieb Packsack, in dem ich mein Board transportiere, auch als Packsack für Ausrüstung – zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ein Gamechanger war die Ortlieb Duffel mit wasserdichtem Reißverschluss, die es in verschiedenen Größen gibt. Als 40- oder 60-Liter Variante ist sie toll zum Transport UND auf dem Board, und man kommt schnell an relevante Ausrüstung heran. Immer praktisch für Kleinkram sind kleine Packsäcke mit wenigen Litern Volumen (z.B. 8 Liter oder 12 Liter) vorn auf dem Board oder als zusätzliche Sicherheit

Gerne nutze ich auch eine wasserdichte Kartentasche für den Paddelführer oder eine fürs Handy (z.B. von Fidlock oder Loksak).

Wie befestige ich meine Ausrüstung auf dem Board?

Ich nutze die hervorragenden Spannriemen von Arno zum Befestigen der großen Packsäcke vorn und hinten. Hier nehme ich hinten 2 Riemen mit je 2 m Länge und vorn 1 mit 1,5 m Länge. Die Riemen reichen dann ums ganze Board, da mir auf der Oberseite die Befestigungsmöglichkeiten fehlen. Mir ist klar, dass das sicher noch besser geht. Die Riemen können zur Bildung von Verwirbelung unter dem Board führen und mich so ausbremsen, allerdings weiß ich nicht, wie groß dieser Effekt tatsächlich ist. Von „Bist du bekloppt, so trainieren Rennsportler, damit sie mehr Widerstand haben“ bis hin zu „Geht total klar, das macht gar nichts!“ habe ich schon alles gehört 😀 D-Ring-Klebe-Selbstversuche waren ein Misserfolg. Eventuell werde ich hier mittelfristig einen Profi ran lassen für ein paar Befestigungspunkte, denn an sich klappt es gut, aber nervt doch manchmal.
Für Kleinkram wie Trinksystem, Karte oder Crocs nehme ich kleine Materialkarabiner, gegebenenfalls mit Reepschnur kombiniert, die ich mit dem Gepäcknetz meines Boards verbinde. Wichtig ist, dass ihr ALLES sicher befestigt und auch etwaige integrierte Schlaufen und D-Ringe an den Gepäckstücken nutzt, damit im Kenter-Fall alles am Board bleibt.

Was ist wo?

Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass ihr die Ausrüstung auf dem Board ausgewogen verteilt, mit Tendenz des schwereren Gepäckstücks hinten. Packt auch möglichst flach für wenig Windanfälligkeit.

Hinten: Im großen Transportsack habe ich die Pumpe plus einiges, was ich definitiv nicht am Tage gebrauchen werde (Zelt, Isomatte, Schlafsack, Schuhe, Kulturbeutel).

Vorn: Die schnell zugängliche Ortlieb Duffel vorn enthält alles, was ich potentiell schnell brauchen könnte (Wechselsachen, Technik, Essensbeutel, Handtuch, Erste Hilfe, Regenzeug, Chipsbeutel…). Auf der Duffel befestige ich auch meine Crocs (bei warmem Wetter, wenn ich keine Neopren-Booties trage).

Mitte: Direkt vor mir befindet sich das Gepäcknetz, an dem ich schnell erreichbaren und oft gebrauchten Kleinkram befestige. Dazu gehören Sitzkissen, Gewässerkarte, Trinksystem und ein kleiner Packsack mit Kleinzeug wie Geldbeutel, Sonnenbrille, Sonnencreme, Snacks, Handy, Kamera….

Was möchte ich noch anders machen?

Über kurz oder lang überlege ich, mir einen leichten Bootswagen zum Umtragen zuzulegen, da das Schleppen beim Umtragen schon sehr mühsam ist. Hier muss ich aber gut abwägen, ob der Wagen selbst mir nicht zu sperrig und schwer ist und das Ganze auch im richtigen Verhältnis zur Anzahl der Umtragestellen steht.

Die schon erwähnten Befestigungspunkte würde ich gerne auch noch ergänzen lassen, weil es einfach praktischer ist.

Auch die Wahl des Paddelgebietes möchte ich nächstes Mal etwas anpassen und zur Abwechslung auf Gebiete mit Schiffs- oder großartigem anderem Bootsverkehr verzichten.

Meine Packliste für SUP-Mehrtagestouren

Zu guter Letzt möchte ich euch auch meine Packliste nicht vorenthalten. Natürlich wandele ich sie je nach zu erwartenden Bedingungen auch mal leicht ab. Generell überschneidet sich vieles mit anderen meiner Solotouren, sei es Wandern oder Bikepacking, wo ich stets versuche, Gewicht zu sparen, das Packmaß gering zu halten und dennoch ein möglichst hohes Maß an Komfort zu erreichen. Mittlerweile gelingt mir das für meinen Geschmack ziemlich gut.
Selbstverständlich wählt ihr euer Schlaf-Set-Up entsprechend der zu erwartenden Nachttemperaturen. Da bin ich gern etwas defensiver. Der Schlafsack beispielsweise darf gern etwas dicker sein, weil an Gewässern immer mit viel Kondensbildung und hoher Luftfeuchtigkeit zu rechnen ist, da kann die Wärmeleistung der Daune nachlassen. Auch einen Trocki plus Wollunterwäsche braucht ihr nur bei niedrigen Wasser- und Lufttemperaturen – was bisher bei mir meistens der Fall war. Im Hochsommer kann man sich einiges an den Klamotten sparen, die ich aufliste.
Meine SUP-Pumpe nutze ich übrigens nicht ausschließlich am Startpunkt, sondern auch sporadisch immer mal wieder, denn ich habe irgendwann festgestellt, dass mein Board ca. 0,1 Bar pro Tag verliert. Daher pumpe ich alle paar Tage einmal nach, damit der Luftdruck und damit die Steifigkeit des Boards schön hoch bleibt.

Annis Packliste für SUP Mehrtagestouren

Habt ihr noch Fragen zu meinem Set-Up? Oder habt ihr Tipps für gute und gemütliche Paddelgebiete? Wo paddelt ihr gern? Schreibt es in die Kommentare 😀

Nur mit Rucksack? Eine Premiere im Tourenbuch steht auf dem Program: Im Winter von Hütte zu Hütte im norwegischen Fjell. Schon öfters war ich dort im Winter unterwegs, aber noch nie als reine Hüttentour. Der Gedanke ohne einen schweren Pulkaschlitten im Gepäck loszuziehen ist schon reizvoll, man kommt so einfach sehr viel schneller voran und insbesondere die Anstiege verlieren deutlich an Schrecken, wenn man nur einen nicht allzu schweren Rucksack dabei hat.

Der Weg hin zur ersten reinen Hüttentour ohne Pulka begann im letzten Jahr, damals haben wir in Skarvheimen viele Höhenmeter auf kurzen Etappen kennengelernt und konnten dabei einige Erfahrungen machen, die neu für uns waren. Unser Plan war es, von Hütte zu Hütte zu gehen und nur für den Fall der Fälle eine abgesteckte Zeltausrüstung dabei zu haben. Das führte zu weniger Gepäck und somit den Verzicht auf einen zweiten Schlitten, alles passte in eine Pulka, Anni hatte lediglich einen 40 Liter Rucksack dabei. Somit sollten wir gut und schneller vorankommen können.

Geschwindigkeit ist mit Pulka relativ

In der Praxis ergab sich allerdings eine Disbalance bei der Geschwindigkeit und Anstrengung zwischen uns, da gerade bei den steileren Anstiegen der Unterschied zwischen Pulkazieher und Rucksackträgerin zu groß war, sodass Anni oft am Ende der Anstiege warten musste und anfing zu frösteln, während ich teils gut schwitzend ein gutes Stück später oben ankam. Das ging auf dieser Tour irgendwie, war aber nicht wirklich praktisch und führte zu einem Ungleichgewicht bei der Belastung. Die Erkenntnis daraus war, dass entweder beide mit Schlitten oder beide nur mit Rucksack losziehen – auch unterwegs tauschen, sodass man abwechselnd die Pulka zieht, war unpraktisch, den Geschwindigkeitsunterschied so auszugleichen klappt auf lange Sicht nicht wirklich.

Ich gebe es gerne zu, das Thema Sicherheit liegt mir insbesondere im Winter sehr am Herzen, bin da eher defensiv und voller Demut unterwegs, habe schon am eigenen Leib erlebt was es heißt, wenn das Wetter im Norden den Schalter auf Sturm umlegt. Und dann ist es immer gut zu wissen und ein gutes Gefühl, ein sicheres und zuverlässiges Zelt als Rückzugsort im Pulkaschlitten zu haben.

Auf der anderen Seite gehen ja gerade auch in Norwegen jedes Jahr Leute von Hütte zu Hütte und haben dann auch nicht mehr als einen Rucksack dabei. Und in eben diesen Rucksack passt ja auch eine Notfallausrüstung hinein und man muss jetzt nicht mit Ski an den Füßen geboren sein, um die Distanzen zwischen den Hütten zu schaffen. Das Geheimnis liegt also am Loslassen und darauf Einlassen würde ich mal sagen, und das haben wir dann in diesem Jahr so umgesetzt.

Das mit der Hüttentour einfach mal ausprobieren

Als es dann in diesem Jahr die Möglichkeit zu einer kurzen Wintertour gab, stand schnell fest, dass ich gerne die Tour in Skarvheimen erneut in Angriff nehmen möchte, sind wir doch im letzten Jahr kurz vor Tourschluss vom Wetter recht unfreundlich aus dem Fjell komplementiert worden. Die kleine Scharte wollte ich gerne ausmerzen. Und zudem ist Skarvheimen ideal für eine Tour von fünf Tourentagen, da An- und Abreise von Oslo aus sehr gut machbar sind und man zudem gute Optionen zum Ausstieg hat, sollte das Wetter nicht mitspielen. Hinzu kommt, dass in unserem anvisierten Zeitfenster im Februar die Strecken noch nicht markiert sind, und ich in Skarvheimen schon mehrfach im Sommer und im Winter unterwegs war – also selbst bei schlechtem Wetter kenne ich die Gegend gut, für eine erste Tour von Hütte zu Hütte sicher nicht verkehrt.

Und dann kam noch hinzu, dass in diesem Jahr meine gute Freundin Renée mitkommen wollte, es sollte ihre erste Wintertour werden und daher wollte ich gerne in einer Gegend unterwegs sein, die ich bereits kenne.

Das Zelt und die Pulka blieben also zu Hause, für die Sicherheit wanderte ein Windsack in den Rucksack. Hier gibt es nicht viel Auswahl, also entschied ich mich für den Windsack 3 von Hilleberg. Hier überzeugten mich die durchdachten Details wie die stabilen Schlaufen, sodass man den Windsack auch sauber mit Ski oder Skistöcken im Schnee fixieren kann. Ein Windsack ist nicht nur für den Notfall extrem praktisch, nein, auch um bei schlechtem Wetter einen Schutz vor Wind, Schnee und Regen zu haben, denn wenn man zu zweit in den geräumigen Windsack krabbelt, um Pause zu machen, bleiben die Elemente außen vor und die Pause geht sehr viel entspannter von statten. Ein Windsack ist also die Sicherheitsbasis jeder Wintertour. Aber warum einen Windsack und keinen Biwaksack? Nun, Biwaksäcke bieten in der Regel sehr viel weniger Platz und eignen sich nicht, um darin Pause auch mit mehreren Leuten zu machen. Zumeist fehlen beim Biwaksack auch Schlaufen und Leinen, um den Sack im Schnee mit Ski oder Skistöcken zu fixieren. Und zu guter letzt ist ein Windsack in der Regel aus sehr viel robusterem Material gefertigt.

Sicherheit, Platz und Windsack

Eine stabile Schneeschaufel, eine Schaumstoffisomatte sowie ein Notfallsender sind ebenso obligatorisch und mit im Rucksack dabei. Da wir wussten, dass wir in einer Hütte nur einen sehr rudimentär ausgestatteten Winterraum ohne Ofen und ohne Kocher vorfinden werden, war auch ein leichter Gaskocher mit im Gepäck. Damit hätten wir auch im Notfallbiwak gut kochen können, zumindest um ein Fertiggericht heiß zu machen und etwas zu trinken zu schmelzen.

Dazu kommen noch Verpflegung für tagsüber wie Riegel und Snacks und die Bekleidung, die sich aber nicht großartig von Wintertouren mit Pulkaschlitten unterscheidet. Das alles muss in einen 55 bis 60 Liter-Rucksack passen – was erstaunlicherweise sehr gut gekappt hat! Jetzt hieß es nur noch sich daran zu gewöhnen, mit einem solchen Rucksack auf dem Rücken auf Ski gut unterwegs zu sein!

Hier findet ihr meine Packliste für eine Wintertour in Norwegen von Hütte zu Hütte:

Die Liste als PDF gibt es hier!

Getragene Kleidung
UnterhoseWoolpowerBoxer X-Long Ms Lite
T-ShirtBergansInner:Light Tee
LongsleeveBergansInner:Pure Half Zip
SockenWoolpowerSocks 600
StiefelAlfaVista Advance GTX M
SoftshellhoseBergansRabot V2 3L Pant
HardshelljackeBergansRabot V2 3L Jacket
MützeBergansLogo Beanie
SchlauchtuchBergansFjellrapp Neck Gaiter
HandschuheArcteryxRivet Glove
Ski, Schuhe & Stöcke
SkiFischerE99 205 cm
BindungRottefellaXplore
SkistöckeSwixMountain Premium Alu
SteigfelleContourGuide Backcountry
LawinenschaufelVoileTele Pro
FellwaxContourFellwachs
SkiwaxSwixGleitwachs
Im Rucksack
RucksackBergansHelium 55
RegenhülleBergansRain Cover Medium
SkibrilleJulboUniverse Zebra inkl. Clip in Sehstärke
SonnenbrilleAdidasTerrex Swift
KompassRectaMarschkompass DS 50 G
GPS / NotfsllsenderGarminGPS 66i
StirnlampePetzlActic Core
PacksackNo Namefür Handschuhe und Mützen
BalaclavaWoolpowerBalaclava 200
MützeBergansAllround Beanie
MützeBergansWool Beanie
MützeSkinlueRago
SonstigesSchlüsselDNT-Universalschlüssel
SonstigesThermometerKühlschrankthermometer
DaunenjackeBergansSenja Down Jacket
Unterkunft & Schlafen
InlettHelsportSilk Liner
SchlafsackHelsportRago Down X-Trem
PacksackSea to SummiteVent Compression Dry Sack
MatteTherm-a-RestZ-Lite
WindasckHillebergWindsack 3
Packtaschen
PacksackKiwiEinkaufsbeutel
PacksackExpeddiverse
PacksackSea to Summitdiverse
PacksackZip-Lockdiverse
PacksackGefrierbeuteldiverse
Kleidung
UnterhoseBergans
Unterhose langWoolpowerLong Johns Ms Lite
PulloverBergansAlvdal Sweater
T-ShirtBergansOslo Wool Tee
SockenWoolpowerSocke 200
SockenWoolpowerSocke 600 Kniehoch
DaunenbootsExpedDown Booty WB (nur Überschuh)
DaunenbootsBergansDown Shoe
DaunenhoseWestern MountaineeringFlash Pants
HandschuheHestraKebnekaise Mitts
HandschuheSwixHummer
HandschuheVaudeHimalaya Mitten
Kochen
ErsatzteilbeutelSea to SummitToiletry Bag
BesteckEdelridTitan Spoon
ThermoskannePrimusTrail Bottle 1,0
MüslischaleWildoKasa XL
KocherPrimusLite+
MesserLeathermanFree T2
FeuerzeugNo
StreichhölzerNo Name
Kultur
KulturbeutelTatonkaDodger Bag inkl. Toilettenartikel
HandtuchCocoonMikrofaser
DiversesDiverseZahnbürste, Zahnpasta, Outdoor Seife, Deo, Sonnencreme
Sonstiges
PacksackExpedfür Toilettenpapier
ToilettenpapierDiscounterrecycelt
PacksackSea-to-Summitfür Erste Hilfe Set
MedizinErste Hilfe Setdiverses
GrillanzünderNo Name
ReepschnurNo Name
ReparaturNo NameReparaturset (Nadel, Faden, Flicken, Seam Grip, Kabelbinder, Schlüsselring, Steckschließe)
PowerbankAnker20.000 mAh
HandyAppleiPhone 11 Pro
SchutzhülleOtterbox
HandyAppleUSB C Netzadapter
HandyAppleUSB C Ladekabel
NotizenNo NameKugelschreiber
PortmonetTatonkaTravel Wallet RFID
Foto
FototascheLoweProToploader Zoom
KamerabodyFujiXT-4
ObjektivFujiObjektiv 18 - 55 mm
AkkuFuji2x Ersatzakku für XT-4
Speicherkartendiverse8 / 16 GB
SonstigesNo NamePutztuch

Im Winter in der norwegischen Hardangervidda auf Tour zu gehen ist mit Sicherheit ein Highlight für alle, die das Friluftsliv im Norden lieben. Egal ob man so etwas zum ersten Mal macht oder ob man sich schon öfters dem skandinavischen Winter mit Ski und Pulka gestellt hat, am Anfang jeder Tour steht die Auswahl der richtigen Ausrüstung für die anstehenden Herausforderungen – optimalerweise immer den eigenen Ansprüchen und Anfroderungen entsprechend.

Was kommt im Winter mit? Nur die beste Ausrüstung!

Was sich dabei als gut und zuverlässig herausstellt, das zeigt sich in der Regel nicht bei Sonnenschein und mildem Winterwetter, sondern erst dann, wenn die Sicht gen Null tendiert, der Schnee einem waagerecht entgegenkommt und das Gesicht einfriert, weil die Temperaturen in den deutlich zweistelligen Minusbereich gesunken sind. Wer jemals richtig mieses Wetter im Norden erlebt hat, der wird bei der Ausrüstung keine Kompromisse eingehen, zu vehement und unmittelbar kann einem der Wettergott dort seine und die Grenzen der Ausrüstung aufzeigen. Dann wird es schnell unangenehm bis gefährlich, in solchen Situationen möchte man sich nicht mit schlechter oder unpassender Ausrüstung wiederfinden.

Auch ich bin bei der Auswahl meiner Winterausrüstung aufgrund von teils drastischen Erfahrungen sehr kritisch, das beste Material ist mittlerweile gerade gut genug für mich auf Wintertouren, Kompromisse gehe ich da nur sehr, sehr ungern ein.

Als wir im April 2022 zu dritt auf Wintertour gehen wollten stellte sich umgehend die Frage, welches Zelt wir mitnehmen sollten. Beim Blick in den Ausrüstungsschrank fanden sich zwar adäquate und auch erprobte Zelte, aber keines in dem man zu dritt hätte bequem Platz finden könnte, schließlich ist der Platzbedarf im Winter aufgrund der voluminösen Schlafsäcke und Kleidung sowie der umfangreichen Ausrüstung erheblich  höher als bei sommerlichen Touren. Wir hätten also zwei Zelte mitnehmen müssen, was prinzipiell auch okay wäre, aber man könnte halt auch etwas Gewicht im Schlitten sparen und am Abend auch gemütlicher zusammen sitzen, wenn man ein für drei Personen geeignetes Zelt finden könnte. 

Offen für Neues – dann aber gutes und zuverlässiges Neues

Nach einigem Überlegen kam mir das Bergans Helium Expedition 4 Tunnelzelt in den Sinn, mit dem ich schon etwas länger geliebäugelt hatte. Es wäre das erste Zelt von Bergans, mit dem ich auf Tour gehen würde. Die Rahmendaten waren vielversprechend und nach Rücksprache mit meinem Partner Bergans of Norway trudelte schon kurz darauf ein Paket mit ebendiesem Zelt bei mir ein.

Werbehinweis: Bergans of Norway rüstet mich als Markenbotschafter mit entsprechender Ausrüstung und Bekleidung aus. Allerdings habe ich dabei immer die freie Auswahl und meine Meinung zu entsprechenden Produkten wird weder von Bergans vorgegeben noch bestimmt oder beeinflusst. Auch diese Review ist nicht beauftragt, beinflusst oder bezahlt worden!

Der erste Eindruck ist sehr gut, wenn auch ungewohnt, denn der Packsack ähnelt eher einer kleinen Sporttasche als einem klassischen Packsack. Mal etwas anderes und schon mal die erste Überraschung. Es wird sich in der Praxis zeigen, wie man damit zurecht kommt, denn vor allem wenn es stürmt stopft man doch gerne das Zelt einfach beim Einpacken in den Packsack, was ich mir bei der Tasche noch nicht so recht vorstellen kann. Das Packmaß überzeugt jedenfalls, das Zelt ist nicht größer oder schwerer als mein bisheriges 3 Personen Tunnelzelt, hier passen auf dem Papier allerdings bis zu 4 Personen hinein.

Der Probeaufbau im Wohnzimmer stellt uns vor kleine Probleme, ist da Zelt doch so dermaßen groß, dass es kaum bei uns ins Wohnzimmer passt. Was ein Luxus auf Tour so viel Platz zu haben!

Alles macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Das Zelt wirkt durchdacht und robust, vielleicht eine Nummer weniger „krass“ und „überstabil“ wie eines der Xtrem Zelte von Helsport, die ich bisher immer im Winter genutzt habe, aber ansonsten sind ebenso Snowflaps wie zusätzliche seitliche Abspannpunkte am Start und es gibt auch die Möglichkeit bei Bedarf ein zweites Gestänge in die jeweiligen Kanäle einzuführen – das Wort Expedition im Namen kommt also nicht von ungefähr.

Das Material des Außenzeltes ist mit 30 D Fadenstärke etwas weniger kräftig als die 40 D meines vorherigen Winterzeltes. Und auch die Gestänge sind mit 9 mm vom Durchmesser etwas kleiner als die 10 mm bei meinem bisherigen Helsport Winterzelt, aber allemal sollten sie ausreichen für unser Vorhaben einer Wintertour kurz vor Ostern in Norwegen.

Was allerdings sofort auf den ersten Blick auffällt sind die Farben der unterschiedlich langen Stangen und ihren Markierungen, die sind sich nämlich sehr ähnlich, keine Ahnung wie man die mit Sonnenbrille beim Aufbau im Schnee unterscheiden kann und soll. Wir werden es wohl aber bald selbst in der Praxis herausfinden.

Mit dem neuen Zuhause im Schlitten geht es los

Der Zug rollt in den Bahnhof von Finse in Norwegen hoch obenr auf dem Plateau der Hardangervidda ein, wir landen unser umfangreiches Pulka-Gepäck aus und schon geht es los auf Tour in den norwegischen Winter kurz vor Ostern. Wir sind zu dritt und waren so in der Kombination noch nicht zusammen auf Tour. Zudem ist mit Jana eine echte Winter-Novizin mit dabei, so ist vieles neu für uns und wir starten ganz entspannt in die bald zwei Wochen im Schnee, die nun vor uns liegen. Wir haben reichlich Zeit, keine Notwendigkeit zu Hektik und der Alltagsstress kann gerne zu Hause bleiben. Nach wenigen Kilometern schon schlagen wir unser Lagerauf, zum eingrooven reicht uns das für heute, die Premiere für das neue Zelt steht an.

Wie immer wenn man sich für einen Zeltplatz entschieden hat, setzt die Aufbauroutine ein. Man schnallt die Ski hab, steckt die Stöcke in den Schnee, setzt den Rucksack ab und zieht sich als erstes einmal die warme Daunenjacke über. 

Ich schlage die Persenning der Pulka zurück und krame nach dem Zeltgestänge und den Schneeheringen, die ich separat zum Zelt im Schlitten verstaut habe. Das Zelt ansich habe ich in der Packtasche quer in der Pulka untergebracht, passt so gut rein in meine 150er Scandic Pulka von Acapulka.

Grau ist alle Theorie, entscheidend ist die Praxis

Der Aufbau beginnt wie immer im Winter. Man nimmt zwei Ski und steckt diese in die Befestigungschlaufen der dem Wind zugewandten Stirnseite des Zeltes. Nun entsprechend die Ski als Heringe nutzen und diese in den Schnee stecken. Zu beachten dabei ist lediglich, dass man Analog zu Heringen die Ski in einem Winkel von 45 ° weg vom Zelt in den Schnee steckt und das man darauf achtet, das die Ski mit der Unterseite zum Zelt gerichtet durch die Schlaufen gesteckt werden. Ansonsten laufen die Schlaufen direkt über die scharfen Stahlkanten des Backcountry-Ski und können das Gurtband der Schlaufen in kürzester Zeit beschädigen oder gar durchtrennen. Die Verankerung funktioniert beim neuen Zelt problemlos und das Zelt ist somit vor dem Wegfliegen gesichert.

Nun geht es daran die Gestänge in die entsprechenden Kanäle einzuführen. Auch das klappt problemlos und einfach, auch wenn man dabei Handschuhe trägt. Welche Stange in welchen Gestängekanal kommt ist farblich markiert, allerdings sind wie schon zu Hause vermutet die Farben der Stangen und Markierungen mit einer Sonnenbrille auf der Nase nicht wirklich zu unterscheiden. Keine riesengroße Sache bei gutem Wetter, wenn es aber einmal richtig stürmt, kann das etwas nervig werden. Wir markieren also die Gestänge selbst noch einmal flott mit Klebeband, so dass die Unterscheidung für den nächsten Aufbau etwas einfacher gelingt. Sind die Gestänge in den Kanälen eingeführt, kommen die Enden in die entsprechenden Gestängefüße. Die sind schön groß dimensioniert und bereits für ein zweites Gestänge vorbereitet. Das gefällt uns sehr, macht es doch das Handling sehr einfach. Allerdings sind die Gurtbänder zum Spannen der Gestängefüße etwas schmal dimensioniert und so mit Handschuhe nicht ganz einfach zu bedienen, aber es funktioniert trotzdem ganz gut.

Wir biegen nun auf die Zielgerade des Aufbaus ein, die Gestänge sind in den Kanälen, beide Stirnseiten des Zeltes sind mit Ski sicher im Schnee verankert. Nun nur noch die Abspannleinen mit Schneeheringen verankern und schon sind wir fast fertigt mit dem Aufbau. Auch hier zeigt sich beim Zelt, dass es insgesamt sehr hochwertig verarbeitet ist: Die Leinen sind einfach im Handling, die Leinenspanner einfach zu bedienen und die Aufteiler der Leinen aus stabilem Metall gefertigt. Die zusätzlichen Abspannpunkte an den Seiten geben zusätzliche Sicherheit für stürmisches Wetter, man weiß ja nie was noch kommt – aber damit ist man darauf direkt gut vorbereitet.

Nun werden noch die beim Helium direkt von vorneherein angebrachten Snowflaps mit Schnee voll geschaufelt, das Zelt steht kurz darauf wie eine Eins und lästiger Triebschnee bleibt so draußen! Währenddessen hat Jana im Zelt schon die Sitzgrube im Vorzelt ausgehoben, was bei der Größe des Zelte schon eine gute Aufgabe ist und entsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Wir klatschen uns schließlich ab und fangen an unser Gepäck im Zelt zu verstauen.

Platz, Platz und noch mehr Platz

Das Innenzelt bietet reichlich Platz für 3 Personen mit voluminöser Winterausrüstung. Alles passt gut rein und Jana kann sogar fast im Innenzelt stehen 😉 Das Raumgefühl ist einfach großartig, man fühlt sich überhaupt nicht eingeengt oder eingeschränkt, ganz im Gegenteil. Cool sind die durchgehenden Netztaschen an den Seiten des Innenzeltes, da passen all die Sachen sicher rein, an die man immer schnell heran muss wie Stirnlampe oder der Kleinkram zum Kochen.

In beiden Apsiden ist so viel Platz, dass man dort z.B. entspannt zu dritt zum Kochen sitzen oder auch die Tagesrucksäcke und Skischuhe bequem verstauen kann. Die Lüfter sind großzügig dimensioniert und lassen sich ganz einfach bedienen, zudem kann man sie bei richtig miesem Wetter auch verschließen, so dass kein Schnee durch das Mesh ins Zelt gelangen kann. Wie bei anderen Winterzelten auch sind die Türen des Innenzeltes mit großen Meshflächen versehen, die aber auch komplett abgedeckt werden können. 

Und auch das Verstauen des Zeltes nach dem Abbau in der Tasche funktioniert völlig problemlos, wie wir Tag für Tag auf unserer weiteren Tour feststellen können. Man legt das Zelt zusammen, faltet es längs auf die Breite der Tasche, rollt das Zelt auf und schon ist das Zelt verstaut! 

Würde ich wieder mitnehmen!

Alles in allem hat uns das Zelt total überzeugt. Insbesondere Platzangebot und Gewicht stehen in einem super Verhältnis. Die Verarbeitung ist sehr gut und dank der Details wie den Snowflaps oder die zusätzliche Abspannpunkte machen das Bergans Helium 4 Expedition zu einem vollwertigen und zuverlässigen Winterzelt. Ich freue mich schon auf die nächsten Wintertouren mit dem Zelt!

Details zum Zelt:

Gewicht nur Zelt (nachgewogen): 4.680 gr

Gewicht nur Gestänge (nachgewogen): 950 gr

Gestänge: DAC NSL Featherlite green 9 Aluminium

Gestängedurchmesser: 9 mm

Außenmaterial: 30D RS Nylon Si/PU beschichtet  / 3.000 mm Wassersäule

Innenmaterial: 40D RS Nylon 240T

Zeltboden: Nylon 210T PU beschichtet / 7.000 mm Wassersäule

Packmaß: 60 x 20 x 22 cm

 

Wie vor jeder Trekking-Tour in Norwegen stellte sich auch diesmal bis kurz vor dem Start die Frage: Was packen wir ein? Jedes Mal fühlt man sich ein wenig wie ein Anfänger, obwohl man schon so viele Tage im Fjell unterwegs war.

Schon einige Wochen vorher fängt man an sich Gedanken zu machen, was man für die anstehende Tour letztendlich mitnehmen möchte. Bei uns fängt es immer damit an, dass wir eine Kiste in der Wohnung bereit stellen, in der wir nach und nach die Ausrüstung räumen, die für die Tour in Frage kommt.

Alles wie immer und doch auch anders

Im Grunde ist unsere Packliste immer gleich bzw. sehr ähnlich, so richtige Anfänger sind wir natürlich nach so vielen Touren nicht mehr und wenn man einmal sein Setup gefunden hat, ist das Packen eigentlich immer schnell erledigt. Wir reisen zumeist im Herbst nach Norden, da weiß man irgendwann einfach, was man braucht um gut zurecht zu kommen. Aber klar, oft gibt es einfach Dinge, die man ändern oder variieren möchte. Und manchmal möchte man einfach auch mal etwas anders machen oder durch etwas cooleres ersetzen.

Die Auswahl der Tour bestimmt zudem, was man eventuell zusätzlich einpacken sollte oder weglassen kann. Bei unserer Tour in diesem Jahr war beim Blick auf die Karten und die geplante Route für uns schnell klar, dass wir ein paar zusätzliche Dinge benötigen werden. Große Schneefelder und ein Gletscher auf dem Weg sind schon ein gewichtiges Argument um ein, zwei Dinge mehr einzupacken.

Das Zelt steht wie eine Eins mit Sternchen

Die etwas ausgesetztere, rauere Topographie in Skarvheimen und rund um den Hardangerjøkulen sowie die Tatsache, dass wir uns im zweiten Teil der Tour um den Gletscher gerne abseits der normalen Wanderwege bewegen wollen, hat uns dazu veranlasst, ein robusteres und stabileres Zelt mitzunehmen. Also das Lofoten Pro Camp 3 statt des leichteren Lofoten Superlight Camp 3 von Helsport. 

Aber warum? Nun wenn es wirklich ungemütlich wird, ist es deutlich stabiler, alleine die sehr viel größer dimensionierten Befestigungen der Abspannleinen sind ein gutes Argument für die Zelte der Pro Serie. Dazu ein größerer Rohrdurchmesser beim Gestänge und reißfesteres Außenmaterial – das allerdings zum Preis eines fast doppelt so schweren Zeltes. Man kann zudem alle Lüfter und Mesh-Flächen bei diesen Zelten verschließen, insbesondere wenn wieder einmal plötzlich der nahende Winter ein wenig Neuschnee mit vehementem Wind übers Fjell haucht eine gute Sache – Schnee im Zelt ist nie eine coole Sache und im eiskalten und auskühlenden Durchzug im Zelt zu hocken macht gerade bei kalten Temperaturen auch wenig Freude.

Eine wahrlich schwere Entscheidung, aber im Nachhinein die richtige! Wenn es auch mal stärker windet, ist die Auswahl auch an etwas ausgesetzteren Zeltplätzen dadurch einfach größer! Und man muss sich keine Sorgen machen, nachts raus zu müssen, weil das Zelt bedenklich im Wind hin und her geworfen wird. Die zwei krassen, überaus windigen Nächte im Helagsfjell im letzten Jahr haben sicher zu dieser Überlegung und Wahl beigetragen. Mit den Zelten der Pro Serie würde ich auch im Winter losziehen, das spricht im Grunde schon für sich und wenn das Zelt erstmal steht, alle Leinen und Abspannpunkte gut im Boden verankert sind, kann man sich sehr beruhigt in den Schlafsack kuscheln.

Vertiefendere Gedanken rund um die Auswahl von Ausrüstung für Fernwanderungen im Norden findet ihr auch hier in diesem Beitrag zur Ausrüstung, die wir auf unserer Norge på langs Tour 2018 verwendet haben.

Über und um den Gletscher herum – Breen er trygg 

Der Hardangerjøkulen ist Norwegens sechstgrößter Gletscher und liegt nicht nur an, sondern auch auf unserer Route. In Anlehnung an eine wirklich traumhafte Tour vor einigen Jahren wollen wir den Abschnitt über den Gletscher erneut aufgreifen und so zur spektakulär gelegenen Demmevasshytta gelangen. Die Informationslage zu dieser Route ist mehr als dürftig. Ob sich etwas und wenn wie und was auf dem Gletscher in den letzten 6 Jahren verändert hat, ließ sich bei bestem Willen nicht herausfinden.

Wir haben viel Zeit mit Satellitenfotos verbracht, wir haben Gletscher-Guides vor Ort gefragt, wir haben es beim DNT versucht – aber niemand bzw. nur sehr wenige scheinen im Sommer diese Route zu gehen. Im Internet ist dazu jedenfalls nichts zu finden, nur in einem Buch des DNTs ist die Route eingezeichnet. Das haben wir während unserer Tour gesehen, das entsprechende Buch stand in einer der Hütten. Und wie der Zufall es so will, das Buch haben wir auch zu Hause im Bücherschrank, hatten aber vorher nicht hinein geschaut. Nun ja, dies hätte uns etwas Grübelei erspart. Wir haben es uns also einfach einmal angesehen, sollte der Gletscher aper sein, würden wir schon einen sicheren Weg finden. 

Ich möchte allerdings eindringlich darauf hinweisen, dass die von uns gewählte Route nicht markiert und auch nicht von offizieller Seite aus beschrieben ist. Die Route ist anspruchsvoll und mit Sicherheit nichts für Anfänger. Man sollte schon seine Sinne beieinander haben, sich gut orientieren können, die Fjellvettreglene verinnerlicht und auch stets im Hinterkopf haben, dass man im Zweifel umkehrt und auf Nummer sicher geht. Hallodris, Hans Guck in die Lufts oder krassen Draufgängern, die meinen, sie wären auf und in jedem Fall unsterblich, möchte ich doch bitten, vom Begehen solcher Etappen Abstand zu nehmen!

Zurück zur zusätzlichen Ausrüstung für den Gletscher. Da für uns nicht in Frage kam ein Seil, Steigeisen mit entsprechenden Schuhen und Eispickel mitzuschleppen haben wir uns entschlossen, es wie vor einigen Jahren lediglich mit Grödeln an den Schuhen zu probieren. Also hatten wir diese mit im Gepäck, vom Gewicht her vertretbar und für die Art der Tour sicherlich die beste Wahl. Auf den steileren Abschnitten dieser Etappe waren die Grödel Gold wert und haben sich wie erwartet als äußerst zuverlässig erwiesen und auch im steilen Eis hervorragenden Halt geboten. Um unterwegs unsere Route etwas ausspähen zu können, hatten wir diesmal auch ein kleines, leichtes Fernglas mit dabei. Auch das war eine gute Wahl, so konnten wir auch weiter entfernte und mitunter etwas dürftige Markierungen gut in der Landschaft finden. 

Und was gab es sonst noch so?

Bei Anni hat sich eine neue Isomatte in den Rucksack geschlichen, die vom Packmaß und Komfort her total überzeugt hat. In Kombination mit der leichten Evazote-Schaumstoffmatte, die wir nun schon länger immer mit dabei haben, ist die kurze Länge überhaupt kein Problem, im Gegenteil, man spart weiter etwas Gewicht ein.

Unsere übrige Ausrüstung war auf herbstliche Bedingungen bis hin zu 2-stelligen Minusgraden ausgelegt. Auch schlechtes Wetter und starken Wind sowie gegebenenfalls Schnee muss man mit einer solchen Ausrüstung nicht scheuen, ganz im Gegenteil. Alles hat sich wie immer bestens bewährt und wir waren stets gut geschützt, immer ordentlich komfortabel und mit dem ein oder anderen Luxus unterwegs – ohne jedoch zu viel Gewicht hinsichtlich der Ausrüstung und Bekleidung mit dabei zu haben. Die Auswahl der Dinge ist selbstverständlich sehr subjektiv und den eigenen Bedürfnissen und Erfahrungen entsprechend gewählt. Jeder hat da sicher einen etwas anderen Ansatz, für uns hat sich dieses Setup über viele, viele Touren als sehr tauglich und zuverlässig erwiesen!

*Disclaimer: Ein großer Teil der Ausrüstung sowie das Essen von Real Turmat ist uns von meinen Partnern zur Verfügung gestellt worden. Wir legen großen Wert darauf festzustellen, dass die eigentliche Auswahl der einzelnen Dinge von uns getroffen worden ist, uns keinerlei Vorgaben gemacht wurden und wir auch keine finanzielle Gegenleistungen dafür bekommen haben. Ebenso wenig wie für diesen Beitrag!

Unsere Packlisten sind hier so aufgeführt, wie wir die Dinge auch im Rucksack getragen haben. Logischerweise haben wir dabei Dinge aufgeteilt, sodass nur beide Packlisten zusammen ein vollständiges Bild gerade im Bereich Kochen und Schlafen ergeben.

Die Packlisten kann man sich an dieser Stelle auch als PDF herunterladen.

Den Anfang macht die Packliste von Anni

Am Körper getragene Kleidung & AusrüstungGewicht in g
HardshelljackeBergansCecilie 3L Jacket450
UnterhoseH&MNo Name11
SockenWoolpowerSkilled Socks 40082
BHTriumphTriaction Hybrid Lite81
TrekkinghoseBergansRabot 365 Hybrid Pants535
TrekkingschuheLa SportivaTrango Trek Leather GTX1540
LongsleeveBergansCecilie Wool Long Sleeve264
MützeBergansTine Beanie79
PulswärmerSchwiegermuttiselbstgestrickt in schwarz-gelb36
TrekkingstöckeLekiSherpa XL579
Summe3657
Unterkunft & Schlafen
ZeltHelsportHeringe + Gestänge741
SchlafsackHelsportRago Superlight Winter Lady1100
PacksackSea to SummitEvac Compression Dry Sack M138
IsomatteExpedSynmat 7 UL (S) inkl. Packsack und Schnozzel505
IsomatteExpedEvazote303
SitzmatteTherm-a-RestZ-Seat60
KissenbezugIkeaBaumwolle69
Summe2916
Taschen
RucksackBergansTrollhetta Lady 752650
RegenhülleBergansRain Cover XL111
PacksackSea to SummitEvac Dry Sack 8L58
PacksackSea to SummitLightweight 70D Dry Sack 13L72
PacksackSea to SummitLightweight 70D Dry Sack 20L86
PacksackSea to SummitEvac Dry Sack 8L58
PacksackSea to SummitLightweight 70D Dry Sack 4L46
PacksackSea to SummitEvac Dry Sacks 5L51
PacksackSea to SummitEvac Dry Sacks 5L51
Summe3183
Kleidung
SlipH&MNo Name11
SlipH&MNo Name11
BHTriumphTriaction Free Motion N79
Unterhose langWoolpowerLong Johns Lite171
Unterhose halblangWoolpowerBriefs Xlong114
T-ShirtBergansFjellrapp Lady Tee163
T-ShirtBergansBloom Wool Lady Tee117
PulloverBergansAlvdal Wool Jumper428
DaunenhoseWestern MountaineeringFlash Pants180
SockenWoolpowerSkilled Socks 40082
SockenDevoldNansen Sock138
RegenhoseBergansSky Lady Pant251
IsolationsjackeBergansMemurutind Down Jacket495
Mütze (dünn)FriluftsBlöndulon Beanie50
CapDjinnsAvocado87
SchlauchtuchNo NameDynamo Dresden26
SchlauchtuchNorheimNo Name31
HandschuheHestraErgo Grip Active152
HandschuheBlack DiamondWaterproof Overmitt94
HandschuheHestraInnenhandschuh81
HandschuhePolartecNo Name40
Summe2801
Schuhe
GrödelSnowlineChainsen Light300
CrocsCrocsCrocband Graphic Clog482
Summe782
Kochen
WasserflascheNalgeneEveryday 1l160
DeckelHumangearcapCAP37
TrinkbecherSnow PeakTitanium Mug Double Wall 450115
KocherPrimusPrimetech Stove Set inkl. Primetech Pot 1,2 l666
MüslischaleWildoKasa XL82
KüchenzubehörFeuerzeugBIC11
KüchenzubehörStreichhölzerNo Name10
KüchenzubehörSpülschwammNo Name10
Summe1091
Kultur
KulturbeutelCocooninkl. Zahnbürste etc.285
HandtuchPacktowlPersonal115
Summe400
Medizin
Erste-Hilfe-SetNo NameTape, Medigel, Schmerztabletten Ibu 400 mg, Kompressen, Wundverband, Zehenkappen, Pflaster, div., Blasenpflaster, Wunddesinfektion341
Sonstiges
eReaderTolino170
HandySamsungGalaxy A5182
KopfhörerSamsungIn-ear11
SonstigesUSB-KabelMicro-USB11
SonstigesUSB-KabelUSB-C20
SonstigesUSB-Kabelfür Garmin15
LadesteckerSamsungNo Name40
FernglasSteinerWildlife 8x24383
StirnlampePetzlActik Core81
ArmbanduhrGarminForerunner 4536
SonstigesArnoSpannriemen Metall 150 cm 2x68
SonstigesStiftNo Name10
PortemonnaieTatonkaMoney Box RFID44
DokumenteNo NameNo Name50
KarabinerEdelridAranya12
KarabinerEdelridAranya12
KarabinerSea to Summitdiverse11
DNT NökkelNo NameNo Name21
SonnenbrilleOakleyNo Name39
Summe1216
Foto
KameraSonyAlpha 6300 + 16-50 mm529
FototascheTasmanian TigerTT Tac Pouch 5200
ErsatzakkuPantona1x50
SpeicherkartendiverseNo Name10
Summe789
Summe im Rucksack inkl. Foto13519

Hier geht es weiter mit der Packliste von Simon

Am Körper getragene Kleidung & AusrüstungGewicht in g
HardshelljackeBergansRabot V2 3L Jacket408
LongsleeveWoolpowerZip Turtleneck Lite276
UnterhoseWoopowerBriefs XLong132
SockenWoolpowerSkilled Classic 400 Socks76
TrekkinghoseBergansRabot 365 Hybrid Pant592
TrekkingstiefelAlfaImpact A/P/S1981
T-ShirtWoolpowerTee Lite236
CapTruckker CapNo Name82
TrekkingstöckeLekiKhumbu597
Summe4380
Unterkunft & Schlafen
ZeltHelsportLofoten Pro 3 Camp2700
SchlafsackHelsportRago Down Superlight Winter large1200
PacksackSea to SummitEvent Compression Dry Sac L153
IsomatteTherm-a-RestProlite Apex regular630
SitzmatteTherm-a-RestZ-Seat52
KissenbezugIkeaBaumwolle69
Summe4804
Taschen
RucksackBergansTrollhetta 95l2830
RegenhülleBergansRain Cover111
PacksackSea to SummitEvac Dry Sack 3L44
PacksackSea to SummitLightweight 70D Dry Sack 13L73
PacksackSea to SummitLightweight 70D Dry Sack 20L86
PacksackSea to SummitEvac Dry Sacks 5L52
PacksackSea to SummitEvac Dry Sacks 5L52
Summe3248
Kleidung
Unterhose langWoolpowerLong Johns Lite184
UnterhoseBergansFjellrapp Boxer100
T-ShirtBergansOslo Wool202
SockenWoolpowerSkilled Classic 400 Socks76
SockenWoolpowerSocks 600210
RegenhoseBergansSuper Lett Pants309
IsolationsjackeBergansSlingsby Down Jacket635
PulloverBergansAlvdal Wool Jumper589
MützeBergansLogo Beanie87
MützeBergansBeanie42
HandschuheRoecklPolartec Liner46
HandschuheBlack DiamnondWaterproof Overmitt94
HandschuheHestraInnenhandschuh KuFa Mitten81
Summe2655
Schuhe
GrödelSnowlineChainsen Light312
Wat- / CampschuheCrocsClassic360
Summe672
Kochen
WasserflascheNalgeneEveryday 1l160
DeckelHumangearcapCAP37
FaltflaschePlatypusPlaty 2.0L Bottle36
FaltflaschePlatypusPlaty 2.0L Bottle36
TaschenmesserLeathermanFree T4124
Besteck AnniEdelridTitanium Spoon17
Besteck SimonEdelridTitanium Spoon17
TrinkbecherSnow PeakTitanium Mug Double Wall 30093
MüslischaleWildoKåsa XL82
SchnapspinchenRelagsEdelstahl34
WasserflascheBergansLexan Flasche (für Schnaps)108
Summe744
Kultur
KulturbeutelTatonkaDodger Bag inkl. Zahbürste etc.304
HandtuchPacktowlPersonal „M“71
SonnencremeMawaiiSuncare SPF 50 & Facecare SPF 50
Summe375
Sonstiges
SonnenbrilleAdidasNo Name88
StirnlampePetzlActic Core81
SonstigesTendonReepschnur33
SonstigesReparatursetNadel, Faden, Seam Grip, SilNet, Steckschließe, Exped Flickzeug, Klebeband, Kabelbinder, Schlüsselring, Grillanzünder359
SonstigesArnoSpannriemen Metall 100 cm60
SonstigesArnoSpannriemen Metall 100 cm60
SonstigesHandyApple Iphone 11 Pro235
SonstigesHandyladegerätApple73
SonstigesUSB-KabelNo Name20
PowerbankAnkerPowerCore 20.000Amh450
PortemonnaieTatonkaMoney Box44
KompassRectaMarschkompass DS 50 G75
KarabinerEdelridAranya13
KarabinerEdelridAranya13
Notfallsender / GPSGarmin66i265
Summe1869
Foto
KameraFujiXT-4 inkl. Objektiv965
ObjektivFujiXF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS
FototascheLoweproToploader Zoom 50 AW320
LadegerätPantonaNo Name45
ErsatzakkuFujiNo Name81
ErsatzakkuPantonaNo Name81
ErsatzakkuPantonaNo Name81
SpeicherkartenDiverseDiverse10
Summe1583
Summe im Rucksack inkl. Foto15950

Heute von mir mal kein hochemotionales Frauenthema oder spannender Tourbericht – nein, heute möchte ich mal ganz trocken etwas über Ausrüstung – neudeutsch Gear – schreiben. Denn ein bisschen abgeeken über Gear erfrischt den Geist und inspiriert vielleicht die/den ein/e oder andere/n, Neues auszuprobieren oder vielleicht ein bisher unbekanntes Teil mal näher kennenlernen zu wollen. 

Die Fjordruta – mein Testballon für leichtere Ausrüstung

Nicht erst seit unserer Norge pa Langs Tour im letzten Jahr weiß mein Körper, wie es sich anfühlt, monatelang richtig schwer, bis zu 25 kg, wegzuschleppen. Da mich im Alltag mein Job nicht nur mental, sondern auch körperlich fordert, dachte ich mir, dass es dieses Jahr an der Zeit ist, auf der diesjährigen Norwegentour mal nicht komplett an meine Grenzen zu gehen, sondern den Urlaub halt mal Urlaub sein zu lassen. Als wir nach der Tour im Oktober 2018 in Bergen anlandeten, fiel mir im Laden des DNT ein tolles Buch in die Hände – Norges beste Hytte til hytte turer von Marius Nergard Pettersen – von dem ich mich sehr gerne ein bisschen inspirieren ließ.

 

 
 
 
 
 
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Mit einem fetten Grinsen bin ich heute aus der Arbeit gegangen – fast 3 Wochen wohlverdienter Urlaub warten auf mich \o/ Norge is calling (surprise)! Dieses mal ein Abenteuer der ganz neuen Art für mich, denn es wird viel leichter (in jeglicher Hinsicht), südlicher, Meer-nah und nicht ganz so rauh und wild. Ich nehme die #fjordruta unters Profil! Juhuuu! Wer möchte, den darf ich ein bisschen mitnehmen in den nächsten 2 Wochen. Hab sogar meinen eigenen Hashtag erfunden #annigoesfjordruta ?? stay tuned! #wanderlust #utpåturaldrisur #turistforeningen #adventure #norge #trekking #hiking #getoutside #wirsinddraußen #womenwhohike #traillife #utno #fernweh #friluftsliv #liveterbestute

Ein Beitrag geteilt von Anni fra Tyskland (@annischmackofatzi) am

Die Fjordruta übte sofort einen großen Reiz auf mich aus. Ihre etwas südlichere Lage, die Zivilisationsnähe (und auch weniger Ausgesetztheit) und die Hüttenstruktur lud mich direkt dazu ein, einfach mal Ballast abzuwerfen, und ich war extrem neugierig und gespannt, wie sich das anfühlen wird. Für mich kam es nach NPL als eine Art natürliche Neugier, sich ein Stück vom bisher bewährten Packkonzept wegzubewegen und einfach mal neue Dinge auszuprobieren – und dennoch nichts an Komfort einzubüßen; also mich selber der Challenge zu stellen, zwei Konzepte in meinem Sinn möglichst durchdacht zu verbinden – leicht und komfortabel! Denn ich bin immer noch eine enorm gemütlichkeits- und sicherheitsorientierte Wanderin und das wird sich für mich auch niemals ändern. (Disclaimer am Rande: Dies ist die Ausrüstung, die für MICH und meinen Geschmack am besten funktioniert! Jeder muss selbst herausfinden, wie er am Ende am liebsten unterwegs ist). Also habe ich mich nach leichteren Alternativen vieler Ausrüstungsgegenstände umgeguckt. Die Ausrüstungsgegenstände in ihrer Gesamtheit sind allerdings tatsächlich fast gleich geblieben, nur die Materialien, Größen und Volumina sind z.B. andere. Ich habe mich also größtenteils gegen den Verzicht und für mehr Hightech entschieden 😉

Wind of Change – was habe ich anders gemacht?

Das wichtigste sind ganz klar zunächst einmal die großen Vier – Zelt, Schlafsack, Isomatte, Rucksack – und hier konnte ich tatsächlich viele viele Gramm gut machen. Mein Zelt war das neu überarbeitete Helsport Ringstind Superlight. Mein neuer Rucksack war für mich persönlich die größte “Umstellung”, denn der Bergans Helium W 55 wiegt fast ein Drittel von meinem bisherigen Bergans Trollhetta Lady 75 – nur 1000 g! Ist aber auch 20 l kleiner, was super zu meiner verschlankten Ausrüstung passte! Einzig meine Isomatte blieb die altbewährte. Im Vorfeld habe ich monatelang mit verschiedenen, sicherlich richtig tollen leichten Alternativen, wie z.b. der Therm-a-Rest Prolite Apex, der Frilufts Ry oder einer NeoAir geliebäugelt, mich aber dann doch wieder für meine Therm-a-Rest Prolite Plus entschieden. Ich hatte nämlich keine Lust, im Zweifel meine Nächte auf einem Petziball zu verbringen, zu groß schien mir die Gefahr einer Delamination unterwegs. Beim Schlafsack bin ich vom (mit Packsack) etwa 1400 g schweren Helsport Rago Winter zum nochmal 300 g leichteren Helsport Rago Superlight Winter umgestiegen – das macht zusammengenommen nicht einmal 4 kg!

Genau so wie den großen Vier konnte ich bei der restlichen Ausrüstung und beim Kleinkram ein bisschen Ballast abwerfen und mich auf ein für mich sinnvolles Minimum beschränken.

Meine Bergans Storen Hardshellhose mit integrierten Gamaschen wich der schön leichten, zweieinhalb-lagigen Bergans Sky Pant, die unterwegs sogar ein sagenhaftes Gewicht von 0 g erreichte – ich vergaß sie nämlich am 3. Tourtag im Waschraum einer DNT Hütte. Mittlerweile habe ich die Hose zwar wieder (danke, lieber KNT!), würde sie aber nicht mehr bei schwitzigen Aktivitäten nutzen, weil sie bei weitem nicht so atmungsaktiv ist wie die dreilagige Storen Pant. Dann doch lieber meine alte. Auch eine leichtere, dünnere Daunenjacke kam ins Gepäck, da recht milde Temperaturen zu erwarten waren (am besten Yr.no checken, dort kann man auch Temperaturdiagramme der letzten Jahre nachsehen). Nach wie vor liebe ich die Daunenjacke auf Tour, zu herrlich ist es einfach, sich am Abend erschöpft hineinzumuckeln, bis sich Ofenwärme in der Hütte breitmacht oder das Zelt steht. Als Kocher reichte Simons kleiner Primus Express Stove plus 1-Liter-Topf, bisher nutzte ich den schwereren, aber wesentlich stabileren Spider Express Stove.

Bei anderem Kleinkram konnte ich ebenfalls einsparen z.B. mit einem kleineren, leichteren Tagebuch. Außerdem legte ich mir endlich einen eReader zu, damit der dicke Schinken zu Hause bleiben konnte. Wichtig war für mich auch, meinen leichten Rucksack beim Flug zu schützen, daher wollte ich definitiv eine Transportschutzhülle mitnehmen. Die klassischen Hüllen waren mir aber zu sperrig und zu schwer, sodass ich mich nach einer Alternative umgucken musste. Ziemlich genial ist das Check And Fly Pack Cover von Eagle Creek, das sozusagen Transportschutz- und Regenhülle kombiniert. Das Material ist etwas dicker als bei einer herkömmlichen Regenhülle, der Packsack funktioniert bis zu 65 Liter Rucksackgröße und lässt sich für den Flug mit einem Reißverschluss schließen. Was soll ich sagen, das Teil hat sich richtig gut geschlagen! Kommt definitiv wieder mit.

Harte Fakten – ist mein Konzept aufgegangen?

Planen kann man bekanntlich viel. Wie es einem letztendlich auf Tour ergeht, ist eben immer wieder ein großes Überraschungsei und absolut nicht vorhersehbar. Letztendlich ist es mir ziemlich gut gelungen, für meine Verhältnisse richtig leicht unterwegs zu sein – ich kam insgesamt und mit einer Woche Essen auf etwa 18 kg (ohne Wasser). Und das mit richtig stabiler, nordnorwegentauglicher Ausrüstung! Hätte ich jedoch vorher gewusst, dass ich kein einziges Mal zelten würde – ich hätte noch so viel mehr Gewicht einsparen und wirklich nur Hüttentourgepäck mitnehmen können. Klar, ärgerlich, aber im Nachhinein für mich ok. Warum nur Hütten? Meiner Meinung nach ist die Fjordruta nicht gerade voll von verlockenden Zeltplätzen, es war oft sumpfig, supernass, es gab langes Gras oder war waldig. Ich war es bisher gewohnt, auf etwa 700-900 oder mehr HM unterwegs zu sein, wo in Skandinavien wirklich baumloses Fjell oder bestenfalls lichter Birkenwald vorherrscht – was ich zum Zelten persönlich zum Zelten super finde. Die Fjordruta führt vor allem in der zweiten Hälfte ebenfalls durch solches Gelände, ist auf dieser Höhe jedoch sehr ausgesetzt, und ich wollte ungern auf einem Bergkamm zelten, auch wenn ich den Untergrund dort sehr einladend und vertraut fand, und mich da auch zum ersten mal bei Gedanken erwischte wie „Mensch, hier zelten…“. Zudem sah ich dank des vielen Sumpfs und Regens am Ende jedes Wandertages aus wie eine Pottsau und hatte großes Verlangen danach, meine Sachen zu trocknen und mich an den warmen Ofen zu muckeln. Klar wäre Zelten schon problemlos möglich gewesen, hätte auf der Route für mich aber eher Zwang als Gemütlichkeit und Belohnungseffekt bedeutet – und das ist auch total okay für mich. Wer mir auf Instagram folgt weiß auch, dass die Tour absolut nicht so easy ist wie die Hüttenabstände vermuten lassen. Nein, da sollte man unbedingt Norwegen-Logik anwenden und daraus schließen, dass die kurzen Abstände genau so auch SINN haben 😉 Fast jede Hütte mitzunehmen war also mein Versuch, auf der Fjordruta Urlaub zu machen, und so konnte ich mich von den durchaus sehr fordernden, wenn auch kurzen, Wandertagen ausreichend erholen.

Selbst wenn ich davon überzeugt bin, dass in Norwegen das Mitnehmen eines Zeltes auch ein Sicherheitsaspekt ist, finde ich, dass man es als halbwegs erfahrener Wanderer auf der Fjordruta (außer vielleicht im Winter) getrost weglassen kann. Wenn man sich nicht gerade direkt auf oder neben einer Straße befindet, ist die nächste im schlimmsten Fall ein paar KM entfernt, und bis auf ein paar wenige Löcher hatte ich auch immer Handyempfang. Auf Tour in abgelegeneren, wilderen Gebieten kommt es dennoch immer in meinen Rucksack, selbst wenn man sich entlang einer Hüttenstruktur hangelt.

Besonders begeistert war ich von meinem Rucksack. Obwohl ich ihn anfangs mit ca. 18 kg eigentlich deutlich überladen habe, kam ich mit dem Bergans Helium 55 W enorm gut klar! Die für einen Leichtrucksack recht festen Hüftflossen übertrugen das Gewicht immer noch super auf meine Hüften, und das spricht für das einmalige Tragesystem, das einfach auch mit so viel Gewicht noch bequem ist. Die Rückenplatte ist natürlich nicht so fest wie bei klassischen Trekkingrucksäcken, sodass ich jeden Morgen extra sorgfältig packen musste, um nicht von einer unbequemen Beule am Rücken gepiesackt zu werden. Auch viele Außentaschen findet man nicht, was für mich aber überhaupt kein Problem war. Die seitlichen Netztaschen sind ja umso geräumiger. Ich bin immer noch restlos überzeugt von diesem Rucksack und kann ihn mehr als empfehlen, wenn man unterhalb der 20 kg Grenze unterwegs ist. Da gibt es meines Wissens nach auch kaum leichte Alternativen, wo man nicht beim Tragesystem einen Kompromiss eingehen müsste oder die genau so robust wären.

Ansonsten habe ich mich mit der neuen Ausrüstung extrem wohl gefühlt und hatte nie das Gefühl, irgendwo Abstriche machen zu müssen. Ich denke, ich habe meine Ausrüstung für kürzere Solotouren in Norwegen nun beisammen 🙂

Hier geht es zur Online-Version der Packliste!

Die Packliste findet ihr auch als PDF hier

Was packe ich bloß ein, wenn ich plane, eine solch lange Wanderung wie Norge på langs in Skandinavien in Angriff zu nehmen? Vor dieser grundsätzlichen Frage steht wohl jeder, der eine längere Tour machen möchte. Über die Jahre hat man natürlich optimalerweise schon Erfahrungen auf kürzeren Touren gemacht. Daraus ergibt sich dann irgendwann automatisch ein guter Blick auf die Ausrüstung, die es auf dem Markt gibt und die man persönlich gerne nutzen möchte. Auch die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen an die Bekleidung und Ausrüstung, die man dann tagtäglich verwenden wird kristallisieren sich dann irgendwann heraus, man weiß, worauf es für einen ganz persönlich ankommt.

Wie alles begann und wohin es führte

Bei mir persönlich ging es damals 1999 vor meiner ersten großen Rad-Tour ganz klassisch los. Ich ließ mich in lokalen Geschäften beraten, das Internet mit seinen Foren und Informationsquellen gab es damals noch nicht in dieser Form. Erfahrene Berater in den Fahrrad und Outdoor-Geschäften der Umgebung gaben mir Tipps und Outdoor-Magazine zeigten mir verschiedene Wege und Dinge auf, die für mich in Frage kamen – und es hat alles super funktioniert!

Natürlich hat sich das über die Jahre etwas gewandelt. Vor meinen ersten richtigen Trekkingtouren habe ich mir vor allem viele Informationen im Internet angelesen, insbesondere bei www.outdoorseiten.net traf ich dabei auf geballte Outdoor-Kompetenz die mir kompetent weiterhalfen. Ich zog daraus meine Schlüsse und deckte mich mit Ausrüstung ein, die meinem damaligen Budget entsprach.

Das funktionierte sehr gut, aber alles war mir irgendwann irgendwie zu schwer. Also wurden nach und nach viele Dinge der Ausrüstung durch sehr viel leichtere ersetzt – mit dem Resultat, dass ich mich damit nicht wirklich wohl fühlte. Viele Dinge waren zwar nun sehr viel leichter, boten mir aber kaum noch Komfort. Also ging es wieder etwas in die andere Richtung.

Was ich damit sagen möchte: Man kann alles Mögliche empfehlen, ob man am Ende damit tatsächlich zurechtkommt, das muss jeder „leider“ selbst herausfinden. Klingt etwas doof, oder? Aber wenn mir ein spezieller Schuh super passt, dann kann ich den zwar empfehlen, aber ob damit jeder andere klar kommt, wer weiß das schon?

Als ich im Outdoor-Laden als Verkäufer gearbeitet habe, kamen oft Kunden und fragten mich nach ihrer Meinung, sie hatten teilweise von meiner langen Wanderung gehört. Da konnte ich ihnen oft gewisse Dinge wärmstens empfehlen, weil sie mir gute Dienste geleistet hatten, aber oft genug passte der Schuh einfach nicht oder der Rucksack drückte. So ist das nun mal, der menschliche Körper unterscheidet sich an allen möglichen Enden und Ecken bis hinein in die kleinsten Zehen. Und daher ist eigene persönliche Erfahrung durch nichts zu ersetzen – Empfehlung hin oder her! Das Angebot am Markt bietet dabei unendliche Möglichkeiten, da ist für jeden am Ende etwas dabei!

Warum nicht Ultralight auf einer Fernwanderung im Norden?

Natürlich gibt es auch noch grundsätzliche unterschiedliche Outdoor-Philosophien, wenn man sich mit dem Thema Fernwandern beschäftigt. Oft fällt dabei der Begriff UL oder Ultralight, insbesondere wenn man seinen Wanderfokus auf die Weitwanderwege in den USA wie PCT (Pacific Crest Trail) oder AT (Appalachian Trail) legt oder generell einem durchgehend gut erschlossenen (Weit-)Wanderweg folgen will. Und dann wird oft gesagt, dass man eine erfolgreiche Fernwanderung nur Ultralight bzw. mit sehr, sehr niedrigem Basisgewicht absolvieren kann.

Die Ultralight Idee ist grundsätzlich der gute Gedanke, der eigentlich jedem beim Zusammenstellen der Ausrüstung direkt kommt: Es darf nicht zu schwer sein, man nimmt nichts mit, was man nicht wirklich braucht und es soll auf meine persönlichen Bedürfnisse und Erfahrungen zugeschnitten sein. Allerdings immer mit der Prämisse, dass das Gesamtgewicht der Ausrüstung im Rucksack beim UL-Trekking nicht mehr als 5 Kilogramm wiegen darf. Denn ansonsten ist man nicht mehr im Bereich des Ultraleichten, diese 5 Kilogramm sind die selbstgewählte UL-Gewichtsobergrenze der Ultralight Community. Die Diskussion dazu, ob es sinnvoll ist eine solche Grenze zu ziehen oder nicht, ob es nicht auch anders geht oder nicht, ob nicht für jeden der Begriff „leicht“ oder „ultraleicht“ ein anderer ist,dieses Fass mache ich an dieser Stelle nicht auf, dazu gibt es insbesondere in Outdoor-Foren genügend ausufernde Diskussionen. Die Meinung zu Ultralight oder nicht ist beinahe schon ein Glaubenskrieg und was soll man zu Glaubenskriegen noch sagen? Dazu ist im Internet viel zu lesen und auch hier muss sich jeder seine eigene Meinung am besten auf eigenen Erfahrungen gestützt bilden.

Meiner Meinung nach muss man nicht unbedingt ultralight unterwegs sein, um eine erfolgreiche Fernwanderung in Skandinavien zu absolvieren. Ganz im Gegenteil, ich habe es ja schließlich auch schon selbst erfolgreich praktiziert. Zudem braucht man sich nur durch die Blogs der NPL-Veteranen wühlen, die allermeisten waren und sind dort „konventionell“ erfolgreich unterwegs. Selbst sehr große Tagesdistanzen werden insbesondere von Norwegern auch mit „normalem“ Gepäck ohne Probleme zurückgelegt.

Wenn ich meine Erfahrungen und Bedürfnisse zum Trekking in Skandinavien zu Grunde lege, kann ich an das UL-Thema direkt einen Haken machen, denn die Gewichtsgrenze von 5 Kilogramm reiße ich spielend schon alleine mit Rucksack, Zelt und Schlafsack. Aber warum?

Insbesondere wenn man plant, einmal weit außerhalb ausgetretener Wanderwege auch im Frühjahr oder Herbst unterwegs zu sein, wie es auf Teilen des E1 oder des Nordkalottledens auf einer NPL-Wanderung der Fall ist, stehen bei mir vor allem Sicherheit und auch Komfort zur Erholung im Vordergrund, nicht möglichst viele Tageskilometer. Dazu gehört für mich auch selbstverständlich die entsprechende Notfallvorsorge. 

Vor allem bei Norge på langs hat man genügend Zeit um voran zu kommen, so dass man nicht zwangsläufig jeden Tag mehr als 25 Kilometer laufen muss um es ans Ziel zu schaffen – man muss nicht wie auf den durchgehend gut markierten Trails in den USA täglich möglichst viele Kilometer zurücklegen, denn die insgesamten Distanzen sind sind bei NPL deutlich kürzer als beim PCT oder AT . 

Safety first ist für uns nicht verhandelbar

Wer schon einmal von einem Wettersturz im Fjell mit Neuschnee und Wind in Sturmstärke überrascht wurde, möchte diesen nicht unbedingt in einem Tarp als Wetterschutz erleben und ist dann froh, ein stabiles Zelt dabei zu haben, bei dem die Seitenwände möglichst bis zum Boden hinunter gezogen sind damit der Wind nicht einfach durchs Zelt pfeift. 

Auch ein warmer Schlafsack gehört für mich selbstverständlich ins Gepäck, ein erholsamer Schlaf ohne zu frieren ist nicht zu unterschätzen! Und wenn man sehr erschöpft ist, kann dann auch ein Schlafsack gerade recht sein, der eigentlich viel zu warm ist, denn man kann die zusätzliche Wärme dann gut gebrauchen! Ich habe auch schon mal in meinem Schlafsack mit einem Komfortbereich von -10° C bei deutlichen Plusgraden gelegen, es war mir gerade so warm genug, um wieder zu Kräften zu kommen.

Was ich damit sagen möchte ist, dass man zu jeder Jahreszeit in Norwegen mit jedem Wetter rechnen und auch darauf vorbereitet sein muss! Der Punkt Sicherheit und die damit einhergehende Sicherheitsmarge sind mir dabei zusätzlich sehr wichtig! Immer wieder hört man von Leuten, die Verhältnisse und Bedingungen falsch einschätzen und dann ruckzuck in der Scheiße sitzen, weil sie plötzlich unterkühlt sind oder sie keinen Schutz mehr vor den Elementen finden. Für mein Empfinden wandelt man mit einer UL-Ausrüstung zu oft entlang der Grenzen des machbaren, trifft dann etwas unerwartetes wie ein Wettersturz oder dergleichen ein, geht das Konzept schnell nicht mehr auf, das Wetter in den Bergen Skandinaviens ist für solche Dinge über einen längeren Zeitraum einfach nicht konstant genug, da muss man stets mit allem rechnen und kann sich nicht nur für die optimale Variante vorbereiten.

Auch den Einwand, es gibt ja überall noch die Hütten des DNT als Schutz vor dem Wetter, falls meine Ausrüstung nicht reicht, sehe ich kritisch. Wer einmal in richtigem Schietwetter mit nahezu White-Out Bedingungen im Nebel herum gestochert hat und die Wegmarkierungen nicht mehr findet, wird froh sein, wenn er auch ohne Hütte einen sicheren Platz für die Nacht oder zum Abwettern findet. Ich selbst habe schon mehrfach kurz vor einer Hütte mein Zelt aufgeschlagen, im Winter sogar einmal nur wenige hundert Meter entfernt, es war uns einfach zu gefährlich weiterzugehen.

Also, für mich geht Safety First vor, und damit ist die stabilere Ausrüstung in der Regel etwas schwerer. Aber man kann auch mit normaler Ausrüstung relativ leicht unterwegs sein, ein stabiles und sicheres Zelt beispielsweise muss heute keine 4 Kilogramm mehr wiegen, für die Hälfte bekommt man schon ein voll taugliches Heim für den Norden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für uns auch, dass wir nicht einfach Ausrüstung unterwegs verbrauchen und immer wieder nachkaufen wollen, alles soll möglichst lange halten. Eine oft bei Leichtgewichts-Wanderern gefundene Blog-Artikel-Kategorie in Bezug auf Ausrüstung und Bekleidung lautet „What breaks when?“ oder „Was geht wann kaputt?“ – was natürlich interessant ist, wenn man bei den verwendeten Materialien die Grenzen des Machbaren in Bezug auf Gewicht ausloten möchte – aber so etwas soll und wird es bei uns nicht geben.

Im Folgenden möchte ich ein wenig auf die von uns ausgewählte Ausrüstung eingehen und kurz erläutern, warum wir dieses oder jenes ausgewählt haben, dabei spielt dann natürlich auch ein gewisser persönlicher Komfort auf Langtur eine Rolle für uns, wir sind beide eher komfortabel unterwegs und wollen uns dabei nach Möglichkeit auch nicht einschränken. Bisher hat dieser Weg für uns stets hervorragend funktioniert und ist unsere ganz persönliche Herangehensweise. Und das Wichtigste am Ende ist doch, dass man losläuft und Spaß hat, und nicht aus allem eine Raktenwissenschaft macht!

Disclaimer: Wir werden auf dieser Wanderung von meinen langjährigen Partnern mit Bekleidung und Ausrüstung unterstützt. Diese Bekleidung und Ausrüstung können wir dabei komplett frei wählen, es gibt keinerlei Vorgaben seitens der Partner, was wir benutzen sollen. Die Bekleidung und Ausrüstung, die wir nutzen, würden wir zweifellos auch ohne eine offizielle Verbindung zu den einzelnen Marken genau so auswählen und kaufen!

Das Zelt: Wir haben uns für ein leichtes, aber dennoch komfortables Tunnelzelt entschieden, dem Lofoten Superlight 3 Camp von Helsport. Mit der großen Apsis haben wir viel Platz, um unser Gepäck sicher und gut geschützt vor Wind und Wetter zu verstauen. Zudem bietet die geräumige Apsis die Möglichkeit, darin bei Schietwetter zu kochen (Dabei muss man zwingend auf eine gute Belüftung achten, da ansonsten Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid besteht!).

Alle Helsport Zelte verfügen über drei Lüfter, sodass stets eine gute Belüftung gewährleistet ist. Das ist insbesondere wichtig, da die Seiten des Zeltes bis auf den Boden hinunter gezogen sind, damit es bei starkem Wind oder Sturm nicht durchs Zelt pfeift. Die Mesh-Flächen des Innenzeltes sind aus eben diesen Gründen auch verschließbar. Der Clou bei diesem Zelt ist zudem, dass man die Apsis bei Bedarf nahezu komplett öffnen kann, was insbesondere bei gutem Wetter eine wunderbare Sache ist. Und das alles bei einem sehr niedrigen Gewicht von nur 2,1 kg.

Der Kocher: Auf dieser Tour werden wir bis auf wenige Ausnahmen vermutlich meistens nur Wasser zum Kochen bringen, sodass hier eigentlich ein möglichst einfaches Modell reicht. Wir setzen hier allerdings auf einen Primetech Stove Set Systemkocher von Primus, bei dem alle Bestandteile extra aufeinander abgestimmt sind. Wir versprechen uns dadurch und dank des Topfes mit Wärmetauscher einen besonders niedrigen Gas-Verbrauch. Wichtig war für uns ein sicherer Stand, daher passt für uns dieses Modell sehr gut. Oft genug schon ist uns mit einem Aufschraubkocher der Topf mit heißem Wasser darin umgefallen, weil man zu zweit im Zelt herum hantiert hat und unaufmerksam war.

Zudem wollten wir einen Kocher mit Zuleitungsschlauch nutzen, da so bei kalten Temperaturen die Möglichkeit besteht, dass man die Gaskartusche problemlos umdrehen und den Kocher so mit Flüssiggas aus der Kartusche betreiben kann. Aufschraubkocher versagen bei niedrigen Temperaturen gerne mal den Dienst, da das Gas in der Kartusche dann nicht mehr gasförmig wird, um auszuströmen, der Siedepunkt vom Gas gleicht sich dann der Umgebungstemperatur an und nix geht mehr ohne kleinere oder größere Tricks.

Die Isomatte: Keine Experimente gibt es hier, wir setzen auf die Pro-Lite Plus von Therm-a-Rest. Alle Gedanken hin in Richtung mehr Komfort werden durch die Zuverlässigkeit und einfache Handhabung egalisiert. Auf allen meinen Touren in Norwegen habe ich meine Matte schon benutzt, bisher keinerlei Probleme! Und das bei mittlerweile weit über 250 Tagen Nutzung Sommers wie Winters. Und wenn mal ein kleines Loch drin sein sollte, einfach Seam Grip und einen Flicken drauf, weiter geht’s!

Die Schuhe: Hier setzen wir auf leichtere, aber dennoch stabile Wanderstiefel. Ich bin bisher von den Alfa Orre auf allen Touren einfach nur begeistert – sie sind für mich unglaublich bequem und leicht, und dank des Mikrofaser-Materials auch sehr pflegeleicht. „Leider“ hat Anni ziemlich große Füße und benötigt Schuhgröße UK 9, sodass hier die Auswahl an Damen-Modellen sehr eingeschränkt ist. Von Hanwag gibt es den bewährten Klassiker Tatra nun auch in einer Light Version in dieser Damen-Größe, schauen wir mal, wie sich dieses Modell schlagen wird.

Bekleidung: Das wohl individuellste Thema ist natürlich die Bekleidung. Wie viel benötige ich, um mich wohlzufühlen? Wie schnell friere ich und muss ich wirklich alle möglichen Temperaturen und Wetterlagen abdecken? Oder kann ich durch geschicktes Kombinieren möglichst flexibel reagieren? Wir haben da über viele, viele Tage auf Tour in Skandinavien für uns herausgefunden, was wir benötigen und mögen und was nicht. Von daher möchte ich nur auf einen Aspekt eingehen: Die Daunenjacken in unserer Packliste. Wir haben uns das ein wenig bei den Skandinaviern abgeschaut, die das oft genau so praktizieren. Wenn man Abends sein Camp aufschlägt, kühlt man oft gerade beim Zeltaufbau oder auch tagsüber in den Pausen recht schnell wieder aus. Daher ist es dann sehr praktisch, wenn man nicht erst seinen kompletten Rucksack auspacken muss, um sich verschiedene Schichten von T-Shirts, Pullovern und Jacken überzuziehen, sondern einfach die warme Jacke anziehen kann – fertig!

Technik: Auch hier ist es schwer Empfehlungen zu geben, was nötig ist und was nicht. Aber definitiv gehören ein Notfallsender und ein GPS-Gerät in mein Gepäck, da gibt es bei mir keinerlei Diskussionen. Das Thema Notfallvorsorge haben wir ja schon weiter oben angesprochen, das ist für mich einfach selbstverständlich. Ales andere ist ganz sicher diskutabel und hängt stark von den eigenen Vorlieben ab. Eine der Änderungen zu vergangenen Touren ist dabei ganz sicher der Umstieg auf eine leichtere Systemkamera, in dem Fall von Fuji bzw. von Sony. Für unsere Anforderungen sind die Kameras ideal, sie sind kompakt und relativ leicht bei hoher Bildqualität, perfekt also auch für längere Touren!

»Hier findet ihr unsere Norge på langs 2018 Packliste«

Wieder einmal stehe ich vor dem großen Regal mit meiner Ausrüstung. Schon bald geht es los nach Lappland in den Sarek, ein Fjellgebiet ohne große Infrastruktur. Es gibt dort keine Schutzhütten im klassischen Sinne, man muss unterwegs bis zu zwei Wochen im Zelt schlafen. Dementsprechend wichtig ist auf einer solchen Tour dann die Ausrüstung und die Bekleidung, schließlich schützt diese einen 24 Stunden lang am Tag vor dem Wetter, mitunter bei tiefen Minusgerade und eiskaltem Wind.

Nach den zurückliegenden Wintertouren kristallisiert sich dabei bei mir immer mehr eine Art Grundpackliste heraus, die perfekt meinen Ansprüchen auf einer Wintertour mit Ski und Pulkaschlitten genügt.

Klar dabei ist, dass dies meine Packliste ist. Auf der Tour im Sarek hat sich dank der Gruppe von insgesamt neun Leuten wieder einmal gezeigt, wie verschieden die Bedürfnisse dabei sein können. Für mich aber hat sich die Liste, die nun folgt, bestens bewährt

Was lässt sich am besten kombinieren?

Der Fokus bei den Klamotten liegt dabei darauf, möglichst viele Kleidungsstücke flexibel kombinieren zu können. Grundsätzlich habe ich herausgefunden, dass ich im Winter eher wenig friere und bei der kleinsten Anstrengung anfange, stark zu schwitzen. Eigentlich ist es im Winter ein „No-Go“ stark zu schwitzen, so der allgemeine Hinweis, den man oft als erstes liest, wenn es um Bekleidung im Winter geht – keine guten Voraussetzungen also.

Der Ratschlag mit dem Schwitzen ist auch vollkommen richtig, denn nass geschwitzte Klamotten fühlen sich am Körper bei kalten Temperaturen nicht nur höchst unangenehm an, sie ziehen einem auch die Wäre aus dem Körper.

Also muss ich stets besonders gut aufpassen, dass ich entsprechend luftig bekleidet bin, ohne zu schnell auszukühlen, dann komme ich auch ganz gut zurecht und der Schweiß wird schnell vom Körper wegtransportiert. Geht es zum Bespiel wie nun im Sarek einmal mit der Pulka einen steilen Anstieg mit 140 Höhenmetern hinauf, muss ich einfach vorher überlegen, was ich dabei an Bekleidung tragen will, damit ich am Ende des Anstiegs nicht im eigenen Saft geschmort dastehen möchte.

Als ideal hat sich daher für mich herausgestellt, dass ich im Winter oft nur ein sogenanntes „Netzhemd“ von Aclima aus Kunstfaser und darüber ein Longsleeve mit hohem Kragen aus Merinowolle von Woolpower trage. Das Kunstfaserhemd sorgt dabei immer für ein angenehmes Gefühl auf der Haut.

Hört sich nach Werbung an, ist es aber nicht, denn es funktioniert einfach überzeugend gut. Und auch fängt die Kunstfaser im Winter nicht an zu stinken, was an den kalten Temperaturen liegt. Ich hatte sowohl Kunstfasershirt als auch Longsleeve insgesamt 13 Tage am Stück ohne zu wechseln an, es müffelt höchstens leicht, für mich die ideale erste Schicht.

Je nach Wind und Wetter kombiniere ich das dann mit einer Softshell-Weste oder Hardshelljacke von Bergans. Mehr habe ich auch bei tiefen Temperaturen am Oberkörper nicht an, Mütze und Handschuhe einmal ausgenommen.

Was Beine und Schuhe angeht, da kombiniere ich im Skischuh 200er und 600er Socken von Woolpower mit einem VBL Liner von Exped. Eine knielange Unterhose und eine Softshellhose wie die Osatind Pant von Bergans darüber reichen mir dazu.

Sollte das Wetter einmal richtig garstig sein, kommen dann noch eine dünne lange Unterhose und eine Hardshellhose zum Einsatz. Das wenigste im Rucksack und der Pulka sind dementsprechend Klamotten, die übrige Ausrüstung dagegen nimmt weitaus mehr Platz ein.

Meine Daunenjacke habe ich immer im Rucksack, sodass sie stets schnell griffbereit ist und ich sie in den Pausen oder beim Lagerbau einfach schnell überwerfen kann.

Keine Experimente – keine Angst vor tiefen Temperaturen

Am Abend haben sich eine Daunenhose zusammen mit einer langen Unterhose sowie drei Paar dicker Socken zusammen mit Daunenbooties und Überschuhen bewährt. Man sollte dabei darauf achten, dass die Überschuhe mit einer richtig dicken Lage EVA als Innensohle versehen sind, dies hilft enorm, um am Fuß nicht zu frieren. Ich persönlich ziehe Abend auch immer die Linersocken sowie den VBL Socken aus, und trockne beides in einer Hosentasche am Körper, so sind die Füße immer schön schnell warm. Obenrum ziehe ich einfach zwei 400er Woolpower Teile an, Jacke und Weste, darüber die Daunenjacke. So bin ich auch bei den anhaltend kalten Temperaturen auf der hiesigen Wintertour mit bis zu minus 27° C im Zelt am Abend gut ausgekommen. Und wir hatten diese Temperaturen beinahe jeden Abend.

Was die übrige Ausrüstung angeht, da kann ich jedem nur raten, auf hochwertiges Equipment zu setzen. Am besten Dinge, die sich auch auf anderen Wintertouren von anderen Leuten schon bestens bewährt haben. Der Winter ist definitiv nicht die richtige Zeit, um Experimente einzugehen oder auf besonders leichte Ausrüstung zu setzen. Als Beispiel nenne ich dabei einmal die Schneeschaufel, bei der man nur auf das beste Material zurückgreifen sollte. Weder Plastik noch Ultralight haben dort etwas zu suchen. Und selbst Schaufeln namhafter Hersteller versagen schnell, wenn sie mit einer eisigen Regenschicht im Schnee oder betonhartem Schnee konfrontiert werden.

Qualität zeigt sich schnell im Winter

Also informiert euch, lest Testberichte und hört euch bei erfahrenen Wintertourengehern um, es wird sich lohnen und ihr werdet auch auf fordernden Wintertouren Spaß haben und sicher unterwegs sein!

Hier ist also mein Packliste mit allen Dingen, die ich im Sarek mit dabei hatte!

Getragene Kleidung
UnterhoseWoolpowerBoxer X-Long M’s Lite
T-ShirtAclimaCoolnet Crew Neck
LongsleeveWoolpowerZip Turtleneck Lite
SockenWoolpowerSocke 200
SockenWoolpowerSocke 600 Kniehoch
VBL SockenExpedVBL Socks
StiefelAlfaQuest Advance
GamaschenBergansGaiter Zipper Dermizax
SoftshellhoseBergansOsatind Pant
HardshelljackeBergansStoren Jacket
MützeBergansKuling Beanie
SchlauchtuchBergansFjellrapp Neck Gaiter
HandschuheArcteryxRivet Glove
Ski und Pulka
PulkaAcapulkaScandic Tour 120
ZugseilNo NameReepschnur, Karabiner, Schäkel
ZuggurtAcapulkaExpedition
KarabinerEdelriddiverse
PulkabremseNo Name1,5 m Statikseil
SkiFischerE99 210 cm
BindungRottefellaBack Country Magnum
SkistöckeSwixMountain Premium Alu
SteigfelleContourGuide Backcountry
LawinenschaufelVoileTele Pro
Im Rucksack
RucksackBergansRondane 38 l
RegenhülleBergansRain Cover Medium
SkibrilleJulboUniverse Zebra inkl. Clip in Sehstärke
SonnenbrilleAdidasTerrex Swift
NotfallsenderSpotGen3 Satelliten GPS Messenger
KompassRectaMarschkompass DS 50 G
StirnlampePetzl Tikka XP
PacksackNo Namefür Handschuhe und Mützen
BalaclavaWoolpowerBalaclava 200
BalaclavaWoolpowerBalaclava 400
MützeBergansTine Beanie
WachsContourFellwachs
WasserflascheBergansLexan 1.0 l
WasserflascheHumangearCapCap
SonstigesSchlüsselDNT-Universalschlüssel
SonstigesThermometerKühlschrankthermometer
DaunenjackeBergansMemurutind Down Jacket
HandschuheSwixSplitt Mitts Mens
HandschuheHestraArmy Leather GTX 5 Fingers
LandkarteCalazoSarek & Padjelanta 1:50.000
Unterkunft & Schlafen
ZeltHelsportSpitsbergen Extrem 3 Camp
HeringeSwiss PiranhaSnow and Sand Anchor
HeringeHelsportSchneeheringe 31 cm
InlettCocconTravel Sheet
VBL - InlettExpedVBL Linerbag UL
SchlafsackHelsportPolheim
PacksackSea to SummiteVent Compression Dry Sack
MatteTherm-a-RestProlite Plus Regular
MatteHelsportSchaumstoffmatte Trek
PackriemenBergfreundeSpannriemen
SitzkissenTherm-a-RestZ-Seat
Packtaschen
PacksackKiwiEinkaufsbeutel
PacksackExpeddiverse
PacksackSea to Summitdiverse
PacksackZip-Lockdiverse
PacksackGefrierbeuteldiverse
Kleidung
UnterhoseWoolpowerBoxer Briefs Lite
UnterhoseWoolpowerBoxer X-Long M’s Lite
Unterhose langWoolpowerLong Johns M’s Lite
WesteWoolpowerVest 400
StrickjackeWoolpowerFull Zip Jacket 400
ReisehoseBergansUtne Pant
T-ShirtBergansRetro Tee
SockenWoolpowerSocke 400
SockenWoolpowerSocke 200
SockenWoolpowerSocke 600 Kniehoch
HardshellhoseBergansHafslo Pants
SoftshelljackeBergansNordmarka Anorakk
DaunenbootsExpedDown Booty WB (Überschuh)
DaunenbootsRABExpedtion Modular Boots (Innenschuh)
DaunenhoseWestern MountaineeringFlash Pants
HandschuheHestraMulti Active
HandschuheRöcklReineck
HandschuheBergans Down Mitten
HandschuheBergansFinse Mitten
HandschuheWoolpowerFäustlinge 400
Ersatzschuhe
LaufschuheAdidasTerrex Agravic
Kochen
KochbeutelSea to SummitToiletry Bag
BesteckPrimusLeisure Cutlery Titanium Löffel
BesteckEdelridTitan Spoon
ThermoskannePrimusVacuum Bottle 1.0 l
ThermoskannePrimusVacuum Bottle 1.0 l
ThermobecherSnow Peak Titanium Double Wall Mug 450
MüslischaleAkita
KocherOptimusPolaris
KocherOptimusTopf
PutzlappenNo Name
TaschenmesserVictorinoxClassic Mini
MultitoolLeathermanWingman
FeuerzeugNo
FeuerstahlPrimusIgnition Steel
StreichhölzerNo Name
Kultur
KulturbeutelTatonkaDodger Bag inkl. Toilettenartikel
HandtuchCocoonTerry Towel Untralight XL
SonnenschutzMawaiiWinterCare Face SPF 30
HandcremeMawaiiWinterCare HandCare
LippenschutzMawaiiWinterCare Lips SPF 20
DiversesDiverseZahnbürste, Zahnpasta, Outdoor Seife, Deo
Sonstiges
PacksackExpedfür Toilettenpapier
ToilettenpapierDiscounterrecycelt
PacksackSea-to-Summitfür Erste Hilfe Set
MedizinErste Hilfe Setdiverses
ZeltlaterneBlack DiamondOrbit
GrillanzünderNo Name
ReepschnurNo Name
ReparaturNo NameReparaturset (Nadel, Faden, Flicken, Seam Grip, Kabelbinder, Schlüsselring, Steckschließe)
PowerbankXtormPower Bank Air 6000
MP3 PlayerAppleIpod Classic
MP3 PlayerAppleApple Dock Connector USB Kabel
MP3 PlayerAppleApple Earphones
LautsprecherRaikkoMinilautsprecher
SchutzhülleSea-to-SummitNeopren Pouch
HandySamsungS3 neo
SchutzhüllePulsarplusTPU Hülle
HandySamsungUSB Netzadapter
HandySamsungUSB Ladekabel
NotizenNo NameKugelschreiber
NotizenNo NameNotizbuch
PortmonetTatonka
Foto
FototascheLoweProToploader Zoom
KamerabodyFujiXT-1
ObjektivFujiObjektiv 18 - 55 mm
AkkuFuji9x Ersatzakku für XT-1
Speicherkartendiverse8 / 16 GB
SonstigesNo NamePutztuch

 

Oft kamen Fragen danach, jetzt habe ich die Packliste für unsere Norge på langs Wintertour zusammengeschrieben. Unglaublich viele Dinge müssen auf einer Wintertour im skandinavischen Fjell mit dabei sein. materialschlachteins1 Gegenüber dem Sommer ist eine Tour im Gebirge im Winter die reinste Materialschlacht. Zur Sicherheit wandern viele Dinge doppelt mit in den Schlitten, so zum Beispiel der Kocher. Auch nimmt man oft zusätzliche Ersatzteile wie ein komplettes Ersatzgestänge für das Zelt oder eine zweite Benzinpumpe für den Kocher mit, die Sicherheit geht vor.

Hier geht es zur Packliste für unsere Norge på langs 2015 Wintertour

Ich möchte betonen, dass dies unsere ganz persönliche Packliste ist. Wir haben sie mit Bedacht und entsprechend unseren Anforderungen zusammengestellt. Sie kann dabei aber lediglich als Ideenquelle dienen, da jeder im Winter seinen eigenen Stil finden sollte und muss.

Der eine schwört auf den Jahrzehnte alten und bewährten Petroleumkocher, der andere verzichtet vielleicht auf ein zusätzliches paar Handschuhe, die ihm aus der Erfahrung heraus zuviel oder überflüssig erscheinen.

Erfahrung ist das Wichtigste im Winter, deshalb möchte ich allen noch einmal dringend die Sicherheitsregeln des norwegischen Wanderverbandes DNT ans Herz legen.

Auch die Broschüre, die der DNT zur Sicherheit in den norwegsichen Bergen herausgibt, ist eine gute Lektüre, um sich auf eine Tour in der wunderbaren Winterwelt Norwegens vorzubereiten und sich dessen bewußt zu machen, was einen dort erwartet.

Fjellvettreglene

1. Mache keine lange Tour ohne Training bzw. gute Vorbereitung.

2. Sage anderen, wohin Du gehst.

3. Zeige Respekt vor dem Wetter und beachte die Wettervorhersage.

4. Sei gegen schlechtes und kaltes Wetter gewappnet, selbst auf kurzen Touren. Gehe nie ohne Rucksack und der in den Bergen notwendigen Ausrüstung los.

5. Höre auf den Rat erfahrener Wanderer.

6. Gebrauche Karte und Kompass.

7. Gehe nicht allein los.

8. Kehre rechtzeitig um – umzukehren ist keine Schande.

9. Schone Deine Kräfte und grabe Dich rechtzeitig im Schnee ein, wenn es nötig ist.materialschlachtzwei