Tja, es hätte funktionieren können. Unser Plan, dem schlechten Wetter ein Schnippchen zu schlagen, hat der Orkan Ole leider durchkreuzt. Er war eigentlich ganz gut, fanden wir, aber was wir im Børgefjell für einen normalen Sturm hielten, war dann doch etwas größer und windiger als gedacht.

Fauske

Gestrandet in Fauske hatten wir gestern Abend ziemlich viel Zeit, die Wetteraussichten und alle unser Optionen und Möglichkeiten zu studieren. Die Aussichten für den Norden ab Hattfjelldal sind mal so richtig bescheiden. Es ist teilweise so viel Regen angekündigt, dass es schlicht und einfach gefährlich und dazu ziemlich töricht wäre, nur einen Fuß ins Fjell oder auf einen der Seen zu setzen. Es ist durch den Regen und den Neuschnee mit hoher Lawinengefahr zu rechnen. Von Überflutungen auf den gefrorenen Boden oder aufbrechenden Gewässern ganz zu schweigen. Das alles kann so kommen, muss aber nicht. Aber allein diese Aussichten, oder die Aussicht eine Woche lang dieses Wetter irgendwo einfach abzuwarten, lassen bei uns jeglichen Spaß vermissen.Vera

Wir wollen dazu weder uns noch andere in Gefahr bringen, die Freude auf Tour zu sein, soll schließlich im Vordergrund stehen. Und genau das werden wir jetzt so richtig in den Fokus rücken. Wir haben uns entschlossen, nicht weiter auf Teufel komm raus nach Norden zu gehen, sondern uns in den Zug zu setzen, um wieder dorthin zu fahren, wo wir gestartet sind: Nach Beitostølen bzw. Fagernes.Sonnenaufgang

Von dort aus werden wir dann eine paar richtig tolle Wochen verbringen und südwärts laufen. Mit reichlich Zeit im  Gepäck und vielen Möglichkeiten wollen wir eine möglichst tolle Zeit auf Tour haben. Wir werden in Fagernes kurz verweilen, den Kopf frei bekommen, uns etwas sammeln und uns dann auf in ein etwas anderes, aber nicht minder schönes Abenteuer machen! Den gerade jetzt sind wir richtig fit und haben total Gefallen daran gefunden, im norwegischen Winter draußen unterwegs zu sein! Wie es ganz genau weiter geht, uberlegen wir uns dann ab Morgen. Gegen die Natur kommt man einfach nicht an. The Show will go on, in Norwegen ist ja schließlich Friluftslivår und wie heißt es hier so schön: Ut på tur – aldri sur 😉

2 Kommentare

  1. Hallo ihr Beiden,
    da habt ihr sicherlich eine kluge Entscheidung getroffen!
    Die Natur braucht uns Menschen nicht,sie macht was sie will und es macht keinen Sinn ihr trotzen zu wollen.
    Demut ist angesagt. Kein vernünftiger Mensch bringt sich absichtlich in Lebensgefahr.
    Es ist toll, wie tapfer ihr euch bislang durchgekämpft habt.
    Meine Bewunderung für eure Leitung ist riesengroß!
    Jetzt wünsch ich euch einen guten Start Richtung Süden.
    Winterliche Spessartgrüße
    von der Uli

  2. Eine gute Entscheidung denn das Wetter ist ja letztendlich doch immer Chef bei jeder Tourplanung. Ich sehe es genau so: Das draußen unterwegs sein, das ist es doch, worum es geht. Und wenn man tatsächlich Norge på langs gehen möchte, so gibt es ja vielleicht auch noch den nächsten Winter oder den übernächsten …

    Ich wollte jetzt eigentlich auch im Fjäll sein, habe aber auch schon Sturmfahrten (im Auto) und Straßensperrungen hinter mir und hatte deswegen Bedenken. Nun bin ich fast an der finnischen Grenze, wo das Wetter wesentlich ruhiger ist. Nur zu warm. Viel zu warm.

    Weiterhin gute Tour Euch beiden.
    /Olaf

Schreibe einen Kommentar