Für mich ein Meilenstein, endlich Umbukta! Hier wollte ich unbedingt hin. Fast jeder der NPL läuft, kommt hier vorbei. Quasi der Norge på langs Nabel. Der Betreiber Thor Inge ist selber zwei Mal NPL gelaufen.
Aber die Woche hier hin war die reinste Achterbahnfahrt. Von allem etwas, eine ganz normale Woche auf Langtur also.
Am Montag direkt ein Tag mit alles. Auf dem Campingplatz treffe ich ein Paar aus Norwegen, die mit einem BMW Motorrad unterwegs sind. Das Windschild zieren unzählige Aufkleber aus Südamerika. Wir quatschen und er erzählt mir, dass er die Panamericana von Patagonien nach Alaska in 63! Tagen gefahren ist. Es stellt sich auch heraus, dass er Borge Ousland gut kennt, sein Tauchlehrer war. Norwegen ist so klein. Ich liebe diese Begegnungen
Dann aber nach 20km auf der Straße schmerzen die Füße unendlich, die 38km am Sonntag waren zu lang, die Quittung bekomme ich nun. Mir wird alles zu viel, entschließe mich zurück nach Hattfjelldal zu trampen und wieder auf dem Camping zu pennen. Morgen will ich dann wieder hierher trampen und weiter laufen. So etwas wollte ich nie machen. Es dauert drei Stunden bis mich wer mitnimmt. Ich esse den ganzen Abend alles, was mir in die Hände fällt.
Am anderen Morgen nimmt mich zwar wer mit, aber nur 10km. Ich laufe 7km doppelt. Was ein Frust hoch zehn. Allerdings gibt es dann am Krutvatnet eine schöne offene Hütte vom Statskog. Bin versöhnt. Einigermaßen.
Aber dann an Orte wie Steikvasselv zu kommen, super nette und unfassbar hilfsbereite Menschen, immer wenn etwas blöd ist oder einen nervt, passiert etwas nettes. Meist jedenfalls. Danke Kari und Håkon für Brot und Cremeost, Cola und Chips. Ich komne wieder, versprochen.
Der Tag dann gen Gressvasshytta war dann ein echtes Highlight. Blauer Himmel, Sonne und das Okstinden Massiv in voller Pracht. Perfekt. Unfassbar schön die Gegend hier. Und die Gressvasshytte ist ein Knaller.
Dann gestern ca. 30km und bald zehn Stunden mit nassen Füßen nach Umbukta. Ich lege mich hin, mein Stock No. 2 ist durch. Aber dafür treffe ich in einer Schutzhütte überraschend anderer NPLer.
Matilde, Robert und Eira wollen ein ganzes Jahr lang die Grenze entlang gen Süden laufen. Was ein Trip, unfassbar. Wir reden eine Stunde lang ununterbrochen, geben uns Tipps. Schade, dass nicht mehr Zeit war. Ich drücke euch alle Daumen und wünsche Matilde und Håkon gute Besserung für die Knie. Hoffentlich können wir uns hinterher mal treffen.
Und nun Umbukta. Was ein Platz. Hier hilft man an allen Ecken. Die erste Nacht schläft man als NPLer umsonst, wenn frei, in einer kleinen gemütlichen Hütte. Man bekommt sofort ein Auto geliehen, falls man einkaufen möchte und an der Grenze zu Schweden wartet ein Einkaufsbus mit günstigen Preisen. Heute bleibe ich hier, nur essen, Kaffee trinken und ausruhen. Endlich mal wieder. Man isst unfassbar viel, packt überall Zucker und Fett dazu und trotzdem passt mir bis auf die Socken kein Kleidungsstück mehr. Aber es geht allen so, Sigbjørn fehlten 15kg und Robert 20kg. Ich bin irgendwo dazwischen.
Am Montag fahren wir dann nach Mo i Rana und holen das nächste Paket ab, neue Schuhe warten da auf mich! Und dann geht es weiter, der Polarkreis kommt bald! Jeg gleder meg! Nur schade, dass das Hochladen der Fotos hier zu langsam ist, ich wuerde euch gerne mehr zeigen!
4 Kommentare
Guten Abend Simon, hört sich gut an Dein Reisebericht. Drücke Dir weiterhin die Daumen. War heute selbst auch wieder ein wenig unterwegs. Mit dem Rad. Diesmal im Hochsauerlandkreis (Sauerlandring). Da fahr ich doch lieber Rad als so eine Tour zu Fuß. Viel Spaß weiterhin! Liebe Grüße
Rolf
Super Simon… Viel Spass noch. Hört sich nach ner fantastischen Zeit an….!!! Grüsse… Anders
Hei Anders, die beste Zeit, die man sich nur vorstellen kann! Unfassbar toll bisher!
Hey, durchforste grad das Internet nach Hitchhiking Reisen, denn ich beschäftige mich grad intensiv mit dem Thema „Langsames Reisen“. Habe vor, nächstes Jahr den Atlantik per Boot zu überqueren und habe super Infos auf dem Hitchwiki gefunden. NLP ist ne faszinierende Sache und ich drück dir alle Daumen dafür. Ich träume ja auch immer noch vom Olafsweg, eines Tages ist es dann soweit… Dass man auch mal ne Durststrecke hat ist ja bei jeder Reiseform normal, wer weiß was uns auf dem Segelboot dann erwartet. Habe auch kein Problem mal zwischendrin ne MFG zu nehmen. Letztes Jahr war ich in Frankreich und Spanien unterwegs und habe da eine soziale Carsharing Plattform für mich entdeckt.